Teelichter

Innerer Monolog zum Thema Stimmung

von  WortGewaltig

Das ganze Zimmer strahlte, tausend kleine, züngelnde Flammen, Flackerlicht. Überall diese Kerzen in den Aluschalen, wie heißen die noch gleich ? Teelichter. Man stellt sie ja unter eine Glaskanne um den Tee warm zu halten. Gibt es eigentlich jemanden der nicht die Alubehälter platt drückt bevor man sie in den Müll wirft ? Auch so ein Bild fürs vergängliche, Metall müsste doch hart sein, das ist weicher als Butter. Müssten eigentlich anders heißen die Dinger. Multifunktionsromantikkerzen oder so. Dreimal hab ich mir die Finger verbrannt weil meine langen Feuerzeuge mal wieder leer waren. Beim Reinschnippeln in diese kleinen Gläschen, weiß und rot, sie werfen Schatten an die Wände, dreimal zu nah am Feuer. Tut höllisch weh. Ich ignorier den Schmerz. Ich liebe Licht, kein helles, nein, dieses halbgare, widerscheinende Licht. Halblicht, Halbdunkel. Davon gibt es nicht zu viel, es ist immer zu wenig, man kann tausend dieser Lichter aufstellen und würde sich immer noch vorkommen wie damals, unter der Decke, als man versucht hat mit so wenig Schein als möglich zu lesen um die Dunkelheit und die Einsamkeit noch ein wenig hinaus zu zögern. Du machst dir noch die Augen kaputt ! Ich hab mir wohl eher meinen Sinn für Licht kaputt gemacht. Heute liebe ich dieses Mangellicht. Ich denke mir dazu was fehlt. Mir fehlt fast alles. Im Lichtraum sitzen und dabei den Gedanken freien Raum lassen. In den Ecken verblassen alle Gedanken, sie werden nicht genug ausgeleuchtet. Dabei immer das Sehnen das da noch mehr wäre als das was ist. Woher kommt nur diese Sehnsucht, dieses Unzufriedensein. Aus den unzähligen Flammen züngeln Träume hervor, alles was man noch erledigen muss bevor das eigene Licht verlöscht. Gitarre will ich noch spielen lernen, Blues, bamm bam bamm bam. Hat mich immer fasziniert, nur getan hab ich es nie. Ich hatte sogar mal eine Gitarre, eine alte elektrische. Für mich war die ohne Verstärker immer nur ein Sehnsuchtsobjekt bis mal ein Kollege darauf alles gespielt hat was ich liebe. In den richtigen Händen wird alles gut. Ich hab nicht die richtigen, ach was, kann man lernen. Irgendwann. Ich träume mir aus wie mein Leben ist, nach dem Irgendwann. Es fühlt sich immer gut an. Vielleicht braucht man gar nichts zu tun. Das Gefühl kenn ich ja schon. Die Gedanken kreisen weiter. Bis alle Lichter verloschen sind. Dann bleibt man mit sich selbst zurück und weiß jetzt schon dass man sich neue Teelichter kaufen wird. 100er Pack beim Discounter. Traumwelten für 1.99 Euro. Für 2 Stunden ist das doch OK.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (31.05.20)
Kaum lesbar, weil sehr viele Kommas fehlen.

Nichts für ungut!
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