Grollter Tore

Gedicht zum Thema Geburt

von  RainerMScholz

Das Fleisch aus der Gasse gelassen
und rote Lippen küssen;
ich lernte bald die Menschen hassen,
und dass wir das tun müssen,
beißen, schlagen, fressen, und sinken
dann in die Grube herein
zum grozigen Schlammertrinken
und müßigem Bleib-es-sein.

Galoppieren der Reiter viere
mit vier Pferden untenrum,
so sind sie wie Spinnentiere,
nur die Welt dreht sich herum;
und der Himmel liegt zu Boden,
die Erde steigt in die Höh´;
ich beiße in meine Hoden
und gebäre ein Kind apnoe.

So liegt die Welt in Trümmer,
doch ein Kind steigt da herfür;
ein König wird das noch nimmer,
aber auch kein groß´ Malheur.
Es läuft durch fremde Straßen
und singt ein Lied für sich.
Ich kann es so nicht lassen,
denn es fällt zurück auf mich.

Also sag´ ich: komm doch `rein,
streck´ unter den Tisch das Gebein.
Ich schenke ein den süßen Wein
und lass den lieben Gott so sein.

Du warst und bist ein süßes Tier.
Ich liebe dich so sehr dafür.
Wenn du brennst, dann sing´ ich dir
ein Lied.
Und bringe es zu Papier.


© Rainer M. Scholz

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