Lebens Weg

Text zum Thema Atem/ Atemlosigkeit

von  larala

Mit vier
starb ihr Bruder an Diphterie
worauf die Mutter
Herz und Augen und Fäuste schloss
und selbst so konzentriert
aufhörte zu atmen
bis neun Monate später ein neues Kind da war; sie
ein Mädchen
mit dem sie nachts auf der Treppe saß
bei Gewitter
und das nie von der Hand durfte
niemals
und das sich ununterbrochen
zu Tode fürchten würde
auch wenn ihr das keiner anmerkte
als Bestatterin.

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Kommentare zu diesem Text


 Songline (21.06.16)
Hier empfehle ich mal leise, um den Text still wirken zu lassen.
Liebe Grüße
Song

 larala meinte dazu am 23.06.16:
Sie ist eine laute Frau, beim Erzählen wurde sie immer stiller.
Ich freue mich über deine Empfehung!

 drmdswrt (21.06.16)
Stark / hart.

 larala antwortete darauf am 23.06.16:
Danke!

 Irma (12.10.16)
Die Angst vor dem Tod überträgt sich von der Mutter auf die Tochter. Die Mutter kämpfte mit aller Macht für das Leben, aber sie konnte nicht mehr loslassen. Ihre Tochter geht als Bestatterin in direkte Konfrontation mit dem Tod, aber die Angst davor wird sie niemals loslassen.

Angst raubt uns den Atem, heißt es. Ob man nun selbst bewusst den Atem anhält oder sich seinen Todesängsten bewusst stellt: Los wird man sie damit nicht. Sie ist und bleibt Teil unseres Lebens.

Bewegend. LG Irma

 Isaban (24.06.17)
Schweres Erbe.

Liebe Grüße

Sabine
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