Rottrot

Gedicht zum Thema Verführung

von  RainerMScholz

In glitzernden Träumen
stehe ich in Scherben.
Versuche das Böse
in Betracht zu ziehen.
Gegorene Wut
- ein Todesblutkoller.

Wenn das Herz verödet,
liegt das Land im Sterben.
Das Leid der Anderen
ist nur Entliehen.
Die Sonne sinkt, und
der Mond wird voller.

Mit dem Totenwagen
im Graben liegen.
Mach die Augen zu und
schreie Dunkelheit.
Haimenschen fressen alles
im wütigen Rausch.

Lass uns im Fallen
die Schwerkaft besiegen.
Der Teufel erstickt an seiner
Eitelkeit.
Geb´ ich Laues für Warmes,
dann ist das kein Tausch.

Zornes Haupt erhebt sich
hässlich am Grund.
Wenn die Engel singen,
schweigt die See.
Zur Nacht erklingt himmelshoch
ein lieblicher Chor.

Doch all die Musik
tut Vergeblichkeit kund.
Der Lärm der Gorgonen
macht Seelenweh.
An des Hauses Tür schlägt
ein tumber Tor.

Und geht nicht mehr fort,
ist Herr nun von diesem Ort;
und in der Erinnerung wacht ein Lamm
sachte bald auf und springt über den Damm
zu den anderen Schafen, die meckern und blöken;
hätte dein Vater nur damals erschlagen dich mit Stöcken.

© Rainer M. Scholz

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