Karl Ranseier, Schriftsteller

Satire zum Thema Biographisches/ Personen

von  BLACKHEART

Meine Damen und Herren, eine traurige Mitteilung:
Karl Ranseier ist tot.
Der wohl erfolgloseste Schriftsteller aller Zeiten war schon im Kindergarten ein echter Rebell. Als die anderen Kinder das "ABC" lernten, lernte er das "ACAB".
In seiner Schulzeit fiel Ranseier vor allem im Deutschunterricht durch seine Kreativität auf. So erfand er den Buchstaben "Öch", den er bei jeder sich bietenden Gelegenheit benutzte. Insgesamt drei Mal.
Während seiner Zeit auf der Universität geriet Ranseier in einen anarchistischen Zirkel, den er aber bald wieder verließ. Die Suche nach dem "linken Winkel" erschien ihm nicht erfüllend genug. Stattdessen wandte er sich dem Poetry Slam zu, doch trotz aller Hebungen bekam er das Gedicht nicht hoch.
Später fand er Anstellung bei einem christlichen Verlag. Seine Aufgabe war es, die Gutenbergbibeln von den schlechten zu trennen.
In seiner Freizeit schrieb er kurze Liebesgeschichten für "Brigitte". Die alte Dame zeigte sich auch sehr erfreut darüber. Als sie aber Ranseiers Gedichte als "So nette." beschrieb, war das Verhältnis der beiden unrettbar zerstört.
Ranseier versuchte daraufhin ein größeres Publikum zu erreichen und meldete sich auf der Plattform "keinverlag.de" an. Nach zwei Monaten verließ er die Seite wieder, weil es kein Verlag war.
Enttäuscht hängte er seine Autorenkarriere an den Nagel und wandte sich seiner zweiten großen Leidenschaft, dem Fußball, zu. Doch auch hier holte ihn seine Vergangenheit ein. Anstatt zu dribbeln schrieb er ein Drabble und im Strafraum verursachte er ein Elfchen.
Ranseiers größter literarischer Erfolg sollte seine Autobiografie "Kein Mampf" werden, die sich insgesamt sieben Mal verkaufte.
Trotz alledem war er in der literarischen Szene nicht sehr beliebt, weil er anstatt zu Autorentreffen immer zu Autorenntreffen ging.
Karl Ranseier starb heute Morgen in der Druckerei, als er sich an einer Stanze versuchte.

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Kommentare zu diesem Text


 keinB (03.07.16)
Oh nein! :D

 Jorge (03.07.16)
Von den 48 heutigen Veröffentlichungen sprang mich dieser Text förmlich an, weil ich ein Biografie-Abo habe.
Das tragische Leben und Wirken von Karl Ranseier hat mich wirklich ergriffen. Es ist teilweise wie ein Blick in meinen Rasierspiegel oder eine Durchsicht vergessener Schubladen.
Ich werde Karl R. auf jeden Fall ein ehrendes Andenken bewahren.
immer noch ergriffen
Jorge

 TrekanBelluvitsh (03.07.16)
Das Leben als Autor hat so seine Tücken. Diese dramatische Lebensgeschichte muss erzählt werden, um das jedem angehenden Schriftversteller deutlich zu machen.

 FRP (04.07.16)
Vorschlag: " ... geriet Ranseier in einen anarchistischen Zirkel"; doch die Ärzte konnten ihn extrahieren.

 Melodia (04.07.16)
Jetzt möchte ich wieder RTL Samstag Nacht schauen^^

LG
Melonenkopf (21)
(07.07.16)
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 tueichler (19.07.16)
Putzige Ähnlichkeit ...
 Autrenausscheid
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