Leicht im Fett

Gedicht zum Thema Eigene Welt

von  RainerMScholz

Wenn der Wind bläst,
halt´ ich den Schniedel `raus.
Das Schiff geht unter,
alle Mann – ich bin die Maus.
Ist eine Wolke am Himmel,
hab´ ich den Regenschirm `bei.
Ich singe wenn alle singen,
der Text ist mir einerlei.

Tralitrala,
täterä und schalala.

An Fasching bin ich voll,
an Weihnachten in der Messe.
Sind alle aus Frankfurt,
dann bin ich Hesse.
Steht die Welt im Stau,
dann tu ich`s auch.
Ist das Mahl gegessen,
halt´ ich mir den Bauch.

Ich singe deine Lieder.
Ich bin an der Puppe die Glieder.
Es geht mal `rauf, mal `runter.
Wär´ ich farbig, dann wäre ich bunter.

Du bist das Fleisch
und ich die Tütensoße.
Ist hinten `was braun,
ist das nicht meine Hose.
Die Leichten haben`s leicht,
die finden ihresgleichen gleich.
Ist das Fett dann abgebrannt,
kleb´ ich an der Pfannenwand;

dann kommt der Große Umschichter
und die Lichter
gehen aus
in der Küche
und im Haus.


© Rainer M. Scholz

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Kommentare zu diesem Text


 fritz (06.07.16)
Das gefällt mir ausgesprochen gut!
Vor allem:

"Wär´ ich farbig, dann wäre ich bunter." und

"Die Leichten haben`s leicht,
die finden ihresgleichen gleich.
Ist das Fett dann abgebrannt,
kleb´ ich an der Pfannenwand;"

Allein der Schluss kommt doch sehr überraschend. Mir ging es beim Lesen so, dass sich ein fast meditatives Gefühl einstellte, d.h. es könnte eigentlich die ganze Zeit so weitergehen, bis die Metaphern dieser Welt bzw. dieser Sprache erschöpft wären.
Aber nein - dann gehen plötzlich die Lichter aus. Aber ja - wie sonst (ein Ende machen)?

 RainerMScholz meinte dazu am 06.07.16:
Ja, bis die letzte Metapher geschrieben ist - hoffentlich dauert es noch ein Weilchen.
Gruß und Dank,
R.

 Didi.Costaire (06.07.16)
Ja, immer lustig und vergnügt
(und vor allem angepasst),
bis der Arsch im Sarge liegt.
Lesenswerte Zeilen.

 RainerMScholz antwortete darauf am 06.07.16:
...bis der Arsch im Sarge liegt... - klingt fast nach Toxoplasma.
Gruß und Dank,
R.
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