Perseidenschauer

Sonett zum Thema Wünsche

von  Irma

Der Mond schält sich aus dunkelgrauen Wolken,
scheint fahl und kühl als schmaler Apfelspalt
in einer Herde, die, bis sie gemolken
wird weiterzieht. Bei mir macht sie nicht Halt.

Ein schneidend kalter Wind treibt sie in Richtung
der satten, fremden Weiden in der Ferne.
Da reißt ein Wolltier aus, und auf der Lichtung
blinkt hell ein Meer goldgelber Apfelkerne,

von denen einer nach dem andern fällt:
Ins Erdreich meiner Felder, unbestellt,
seit Jahren fruchtlos - braunes Brachland

voll tiefer Ackerfurchen, wobei jetzt
mit reichem Regen eine Himmelshand
ein Fünkchen Hoffnung in den Mutterboden setzt.

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