Zwischen Realität, Hoffnung, Glaube und Träumen

Bild zum Thema Denken und Fühlen

von  Fuchsiberlin

„Vielleicht wartet jemand, wenn mein Ende des Weges irgendwann erreicht ist, auf mich, auch wenn mich niemand suchte.“, ein Gedanke der aus dem Nichts in Kaspars Kopf auftauchte.
Das Fundbüro der emotionalen Welt der Menschheit ruft nach Findern und Suchenden, doch nicht nach jedem Menschen wird dort gefragt. Verloren kann manchmal auch ein Vergessen bedeuten.
Auf vielen Straßen des Lebens suchen Menschen den für sie passenden und richtig erscheinenden Weg.

Wenn die wilde Asphaltrose verblüht, verwelkt, und ohne Wasser vertrocknet, dann ist der letzte Atemzug aus den Lungenflügeln entwichen. Das Feuer auf den verbrannten Brücken erlischt dann. Totgesagte leben länger, oder sterben irgendwann einsam und unbemerkt. Zurück bleibt ein Graben, in dem mehr als nur Gedanken ihr Ende finden.

Die vergangenen Wochen brachen Stück für Stück Mauern in der Welt von Kaspar, doch die Steine begruben auch manche Worte, und manch eine Erinnerung. Aber Kaspar bemalte diese Steine einfach. Die Farben küssen dieses harte Gestein. Seine Hoffnung umarmt jeden einzelnen Stein.

Der Esoterik dagegen verwehrt Kaspar den Zutritt. Zum dufttherapeutischen Gesundschreien fehlt ihm der Glaube.  Und Wunderkerzen? Die sind eh schon ausverkauft. Dennoch glaubt Kaspar an Wunder, und an die Medizin. Und Gott? Kaspar hat gebetet. In ihm steckt irgendwo etwas, was es nicht für ausgeschlossen hält, dass sein Gebet irgendjemand erhört.

Wer weiß schon tatsächlich, wann ein Weg endet, wer einen alles bis zum Ende begleitet, und wer vielleicht dort auf einen wartet!?

Kaspar schaut zum Himmel, und vermisst gerade die Sonne. Zu dichte Wolken.
Doch auch in den Wolkengebilden entdeckt er Schönes.
Figuren, Gesichter, Landschaften, die eine Geschichte erzählen.
Kaspar tagträumt in diesem Augen-Blick. Dabei lächelt er ein wenig.

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Kommentare zu diesem Text


 JohndeGraph (02.09.16)
Der Text läßt mich ein wenig sprachlos zurück. Das Casper, der Protaginist, sich mit der eigenen Sterblichkeit beschäftigt in seiner Situation ist menschlich und absolut nachvollziehbar für mich. Vermeintlich gesunde Menschen versuchen sich eher nicht mit der eigenen Sterblichkeit zu beschäftigen, obwohl der Keim einer Krankheit auch in ihnen schlummert, von der sie bisher nur nichts wissen. Der Glaube und die Hoffnung sterben zuletzt und wenn es auch nicht wirklich tröstet, so ist der Fakt um die Sterblichkeit von allen und allem mir persönlich doch ein Trost. Ich würde auch nicht ewig leben wollen, da das nur Wahnsinn und unendliches Leid bedeuten würde. Nur möchte man die eigene Lebensspanne wohl am liebsten unbeschwert, bis an das Ende gehen und das wir Menschen nicht wissen, wann unser Leben endet hilft normalerweise dabei. Mir bleibt nur dem Casper gutes zu wünschen und dass er es schafft sich bis zu seinem Ende an etwas zu erfreuen. Nachdenkliche Grüße J.d.G.

 Fuchsiberlin meinte dazu am 05.09.16:
Ja John, ein Mensch, der sehr schwer erkrankte, beschäftigt sich mitunter mit der eigenen Sterblichkeit. Anders als normalerweise ein Gesunder, der seine Gedanken woanders schweifen lässt. Doch wie viele Gesunde wissen Gesundheit auch als großes Glück wertzuschätzen? Keiner weiß, wann und wie das Leben endet. Es existieren viele Kaspar in dieser Welt. Ich danke Dir sehr für Deinen Kommentar.
Liebe Grüße
Fuchsi

 TrekanBelluvitsh (03.09.16)
In diesem Fall ist Nicht-Wissen eine Gnade.

 Fuchsiberlin antwortete darauf am 05.09.16:
Da stimme ich Dir zu, Trekan.
Liebe Grüße
Fuchsi
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