Der Morgen danach

Gedicht zum Thema Sehnsucht

von  shadowrider1982

Schwerer Nebel zieht gemächlich
über tote Gleise.
Vom siebten Stock aus blicke ich
aufs Ende meiner Reise.
Gestern noch, da wärmte mich
deine zarte Hand.
Heute schau ich in die Kälte,
über ödes Land.

Erinnerung an Leidenschaft,
an tiefstes, wahres Glück.
Es wärmt mir meine Seele,
schau ich zu dir zurück.
Ich bin so voller Liebe,
voller Sehnsucht, voller Schmerz.
Ich bin von dir gefangen,
denn dir gehört mein Herz.

Heute einsam aufzuwachen,
mit Blick ins Morgenrot,
dich gestern geh’n zu lassen,
es war ein kleiner Tod.
Die Liebe ist geblieben,
denn sie bleibt immer da.
Und bald, nach einer Ewigkeit,
sind wir uns wieder nah.

Bis dahin bleibt die Sehnsucht,
der bittersüße Schmerz,
die Hoffnung und die Ängste,
der kleine Krieg im Herz.
Dein Duft und deine Wärme,
das alles fehlt mir so.
Denn nur in deinen Armen
werd’ ich wieder froh.


Anmerkung von shadowrider1982:

Geschrieben am 16.10.2016

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Kommentare zu diesem Text


 Augustus (17.10.16)
Ein gutes Gedicht! Das vorab mal. Im allgemeinen gute Strophen im besonderen vereinzelt hübsche Reime.
Hervorheben möchte ich diese folgende Kreuzreime.

"Bis dahin bleibt die Sehnsucht,
der bittersüße Schmerz,
die Hoffnung und die Ängste,
der kleine Krieg im Herz."

Nun möchte ich nicht nur loben sondern, sondern möchte dir auch den Vorschlag darbieten, der vll zur Verbesserung deines Gedichtes dient.

Wenn du genau schaust, so hast du im Gedicht zwei Mal den Reim "Herz -Schmerz"
Den Reim einmal zu benutzen ist durchaus legitim, wenn auch schon sehr abgenutzt, so sollte die Verse gut oder originel sein, damit überhaupt eine Substanz darin zu erkennen ist.
Doch wenn der Reim "Herz-Schmerz" nochmal auftaucht, dann wirds kritisch, denn diese Iteration nützt dem Gedicht wenig.

Auch hätte ich den Vorschlag vll die letzten vier Verse so zu gestalten:

Dein Duft und deine Wärme,
das alles fehlt mir sehr.
Denn nur in deinen Armen
schlägt mein Herz höher.

Ave

 shadowrider1982 meinte dazu am 22.10.16:
Hallo Augustus,

Ich danke dir für deine ehrlichen und konstruktiven Worte. Du hast absolut recht. Dieses Gedicht ist, vom technischen und vielleicht auch vom künstlerischen Standpunkt aus gesehen, alles andere als perfekt. Dieser "Herz-Schmerz-Reim" hat mich persönlich auch ein wenig gestört. Schon, wenn er nur ein mal vor kommt, zieht es das ganze immer etwas in Richtung Kitsch. Dass er nun am Ende dann tatsächlich zwei mal darin auftaucht, ist alles andere als eine handwerkliche Meisterleistung.

Ich habe dieses Gedicht, wie alle Gedichte, innerhalb von nicht mal zwanzig Minuten geschrieben. Ich habe eine Idee, eine Inspiration, meistens nur ein oder zwei Zeilen. In diesem Fall waren es die Bahngleise, auf die ich an diesem nebligen Morgen sah. Wenn ich Glück habe, bildet sich dann um diese Paar Zeilen herum ein Nebel aus Worten, der sicch, während ich schreibe, zu Sätzen oder wenigstens Wortgruppen formt. Ich schätze, das ist der Grund, warum die wenigsten meiner Gedichte in irgendeiner Form lyrisch anspruchsvoll sind. Ich denke beim Schreiben sehr wenig nach.

Natürlich Wären hier einige Korrekturen angebracht, da gebe ich dir absolut recht. Leider würde ich damit die Stimmung irgendwie zerstören, die ich mit diesem Gedicht zum Ausdruck bringen möchte. Wenn ich schreibe, dann versuche ich eigentlich immer nur, einen einzelnen Moment und die emotionale Situation in diesem Augenblick einzufangen. Vielleicht irre ich mich, aber mir kommt es immer so vor, als würde ich davon etwas zerstören, wenn ich im Nachgang zu viel daran herum korrigiere, um eine gewisse technische Perfektion zu erreichen.

Ich muss mein Geld zum Glück nicht mit meiner Schreiberei verdienen, deshalb kann ich es mir leisten, lyrisch etwas weniger anspruchsvolle Werke zu verfassen.

Nichts desto trotz finde ich deine Kritik sehr konstruktiv und gebe dir in allen Punkten recht.

Danke fürs Lesen und empfehlen!

Liebe Grüße
shadowrider
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