Perlen oder was?

Glosse zum Thema Verständnis(los)

von  loslosch

Neque mittatis margaritas vestras ante porcas (aus dem Matthäus-Evangelium). Und ihr sollt nicht eure Perlen vor die Säue werfen.

Vorausgegangen war: Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben. In anderen Worten: das hl. Evangelium nicht den unbedarften und überforderten Heiden ohne Vorbereitung verkünden.

Müssen es denn Perlen sein? Genügen nicht auch zusammengepresste Brotkrumen? Im Griechischen heißt beides μαργαρίτη (margarítä). Ob nun echte Perlen oder aus Brotstücken geformte, das ist für den Inhalt des Bibelspruchs nicht wesentlich. So oder so wird die Geringschätzung von Suhltieren deutlich.

Was macht die Neuzeit daraus? Man soll keine Margeriten (lat. margarita für Perle lautähnlich und dann verwechselt mit franz. marguerite oder it. margherita) vor die Säue werfen. Pieter Bruegel der Ältere (~1528 bis 1569) schwang den Pinsel und verteilte die Blüten der bekannten Wucherblume über den Boden des Schweinekobens. Der Künstler gestaltete offenbar lieber Margeritenblüten denn Perlen oder gar Brotstücke. Eine entstellte biblische Botschaft? Nein, der Evangelist lässt posthum Perlen vor die Kunstszene des 16. Jhs. werfen.

Unter anderen Paradigmata geschieht ähnliches noch heute.

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Kommentare zu diesem Text

Arbait_Müller (48)
(28.10.16)
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 loslosch meinte dazu am 28.10.16:
ich bleibe optimist.
heilerfeld (33)
(28.10.16)
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 loslosch antwortete darauf am 28.10.16:
verständnisfrage: warum eine muslimische ...?
heilerfeld (33) schrieb daraufhin am 28.10.16:
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 loslosch äußerte darauf am 28.10.16:
ach so.

aber die juden essen auch kein schweinefleisch. das hat übrigens historische gründe. hätte es in frühen zeiten schon kühlschränke gegeben, würde der gesamte orient heutzutage schweinefleisch mampfen.
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