Lieber D.

Brief zum Thema Mitleid

von  Oskar

Es ist keine Kunst sich immer wieder am Schopfe aus der Scheiße zu ziehen, es ist der nicht definierbare Drang, sich immer wieder in dieselbe zu drücken. Viele Entscheidungen fällt man, um Leid zu entgehen. Scheint ein natürlicher, sich selbsterhaltender Prozess zu sein und somit nicht sonderlich interessant. Ein gesundes Maß an Bewegung, ausreichende Vitaminzufuhr, ein paar Freunde, die samstags zum Grillen kommen, wird mit Glück verwechselt. Man könnte es das verfehlte Glück des Handwerkers nennen. Der hat seine Materialien, sein Werkzeug und am Ende ein mehr oder weniger apartes Ergebnis. Das kann man sich dann ins Regal stellen und bewundern. Und einmal die Woche wird staubgewischt. Kann man auf vieles beziehen, die Ehe, den Beruf, das Sterben. Aber, wenn ich sowieso, höchstwahrscheinlich, in meinem eigenen Saft verende oder, da ich es nie in irgendeine Elite schaffe und meine Zukunft in einer separierten Zone für Arbeitnehmer zubringen werde, wieso sollte ich den Rotz, der mich erwartet nicht jetzt schon vorwegnehmen. Jede Krise ein Tod. Da ist kein Platz für Helden, für Stehaufmännchen die zu viele Jason Statham Filme gesehen haben. Die Welt und die Literatur sind voll von solchen Typen.

Distanz, Sucht und Scheitern. Das ist das heilige Themendreieck. Kein guter Katholik würde das leugnen. Mehr geht nicht, es sei denn, man will Kitsch. Was nicht schlimm wäre, so ein kleiner Wackel-Münchhausen macht sich bestimmt gut in jedem Setzkasten.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (07.12.16)
Ich würde den Titel ändern, schließlich sollen ja nicht nur Dieters kommentieren dürfen, oder?

Gerne gelesen, auch wenn ich völlig anderer Meinung bin.
Sehr schwammig bleibt der/dein Begriff der gesellschaftlichen Elite, da könntest Du bei Gelegenheit mal ausführlicher werden, dies nun als Vorschlag.

 Oskar meinte dazu am 07.12.16:
Geschehen. Und jetzt würde ich gerne mehr über dein völlig lesen.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 07.12.16:
Dein Interesse schmeichelt mir, aber ich halte meine Meinung nicht für sooooo wichtig, dass ich dazu mehr als einen Kommentar würde schreiben wollen. Vielleicht gibt es einen Film, der das Thema aufgreift? Dann würde ich einen Kolumnentext daraus machen können.

 Oskar schrieb daraufhin am 07.12.16:
Gute Quest.

 Oskar äußerte darauf am 07.12.16:
Bevor ich es in den nächsten Stunden vergesse, versuch mal Hana-Bi.
Architektur (32) ergänzte dazu am 07.12.16:
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 toltec-head meinte dazu am 07.12.16:
Niemals die  Hauptarbeit über allem vergessen.
Festil (59) meinte dazu am 08.12.16:
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Jeane (22)
(29.12.16)
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