Zeit

Gedicht

von  niemand

Ein Mädchen träumt
im alten Haus,
im Haus mit matten Scheiben.
Gern liefe es hinaus,
hinaus -
muss doch am Fenster bleiben.

Der Tag ist voller Sonnenglanz,
des Mädchens Fuß vibriert,
wie schön war einst der Maientanz,
den es noch heute spürt.

Ein Nachbar schaut
zum Fensterrahmen -
sieht eine Greisin dort.
Er grüßt
[so grüßt man alte Damen]
und macht sich lächelnd fort.

Die Alte blickt -
blickt weit hinaus.
Die Junge träumt
von Kleidern, Pelzen.

Und nur das Haus,
das alte Haus
erinnert, dass
die zwei verschmelzen.

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Kommentare zu diesem Text


 W-M (12.03.17)
sehr schön

 niemand meinte dazu am 12.03.17:
Das freut mich sehr! Dankeschön und liebe Grüße, niemand

 Augustus (12.03.17)
ein eher wehmütiges und melancholiches Gedicht. Aber gut. Der letzten Strophe würde ein Tausch von "weiß" durch "erinnert" vllt. besser stehen. Was meinst Du?

Ave
(Kommentar korrigiert am 12.03.2017)

 niemand antwortete darauf am 12.03.17:
Dein Vorschlag gefällt mir gut und ich übernehme ihn gerne.
Dankeschön! besonders dafür und liebe Grüße, niemand

 GastIltis (12.03.17)
Liebe Irene,
du kannst einem aber auch jegliche Illusionen (und zwar wenig liebevoll) gekonnt entreißen. Herzlich Giltis.

 niemand schrieb daraufhin am 12.03.17:
... so ist das Leben ... so bin auch ich eben
LG Irene

 loslosch (12.03.17)
jetzt fällt mir die anekdote aus dem schwäbischen ein:

die ältere dame ist erkältet und besucht den hausarzt.

der dok: nu machense ma den mund auf!

darauf die dame: früher habense immer gsaagt: nu machense sich mal frey.

 niemand äußerte darauf am 12.03.17:
;-))))) Du und Deine Witze. LG Irene
MarieT (58)
(12.03.17)
Dieser Kommentar ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 niemand ergänzte dazu am 12.03.17:
Du hast recht, Marie, ein "es" musste hin [das Mädchen]
daher habe ich auch in der 2. Strophe das "sie" durch ein "es"
ersetzt. Danke Dir! LG Irene

 sandfarben (13.03.17)
Ein berührendes Bild. Die Zeit hinterlässt äußerlich Spuren, im Innern bleibt der junge Mensch. Der letzte Absatz ist so was von gelungen, dass es fast schmerzt.
Sehr schön, Irene!
christa

 niemand meinte dazu am 13.03.17:
Ja, die äußeren Spuren und das innere Empfinden [Sein]
sind schon miteinander [ungewollt] verbunden. Manchmal wird es einem mit voller Grausamkeit bewußt. Danke, liebe Christa.
Mit lieben Grüßen, Irene
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