Frühling erinnert

Experimenteller Text zum Thema Jahreszeiten

von  GastIltis

Es könnten Knospen sein
und bleiben
die Sonne entscheidet
oder der letzte Winter
wenn er zurück käme

Halluzinationen sind
körperlos und stehen
vor dem Friedhof
Schlange
Die Freude ist allgegenwärtig

Seelen schweben

Töne sind unwiderruflich
Unhörbares nicht
dem Auge entgehen
die entlegenen
Details
Alles ändert die Nacht

Die Nacht
ändert alles.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: EkkehartMittelberg, franky, Hana,  jennyfalk78, JoePiet, Lluviagata, MarieT, niemand, Sanchina, Stelzie, TassoTuwas.
Vielen Dank!

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Kommentare zu diesem Text


 TassoTuwas (09.04.17)
Besonders im Frühling überschätzt der Mensch sein Möglichkeiten.
Mein Rat: Treiben lassen und hoffen dass alles besser wird als in letzten Frühjahr.
Liebe Grüße
TT

 GastIltis meinte dazu am 10.04.17:
Hallo Tasso, danke, ist gut gemeint. Eine alte DDR-Weisheit lautete: es kann nur ein mittleres (Früh-)Jahr werden, schlechter als das vergangene, aber besser als das nächste. LG Giltis.
MarieT (58)
(09.04.17)
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 GastIltis antwortete darauf am 10.04.17:
Liebe Marie, was selten passiert: ich habe die Antwort an JohndeGraph vorgezogen. Nicht, dass sie mir leichter gefallen wäre, nein, dein Kommentar ist aus meiner Sicht so komplex, dass er mir einiges abverlangt. Wie ich an JdG schon schrieb, ist es ein Experiment, in das ich mich ziemlich unbedarft gestürzt habe. Natürlich nicht ohne Ernsthaftigkeit. Es freut mich, wenn ich dich so erreichen konnte. Ja, manchmal gibt es Satzfolgen, die sind da. Und man wundert sich. Danke und viele liebe Grüße von Giltis.
MarieT (58) schrieb daraufhin am 10.04.17:
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 JohndeGraph (10.04.17)
Manchmal braucht es nur eine Portion Pommes, damit man nicht den Verstand verliert. So geht es zumindest mir manchmal, bezogen auf Zeile "die Nacht ändert alles". Das waren jedenfalls meine ersten Gedanken nach dem ersten Lesen der letzten Zeile die ich sehr gut finde.

Mit einer Zeile habe ich ein wenig Probleme, das muss dich aber nicht stören! Es ist und soll ja auch dein Text bleiben. Das nur vorweg.
Die Zeile, die mir die vorher aufgebaute Stimmung versaut ist: "Die Freude ist allgegenwärtig."
Vorher bist du für mich und mein Verständnis eher düster unterwegs. Halluzinationen, körperloses, Friedhof und Schlangen schlagen für mich eine andere Tonart an, als diese oben genannte Zeile der Freude. Vielleicht habe ich hier aber auch nur etwas nicht verstanden? Ich werde es am besten die Tage noch einmal lesen und dann erneut auf mich wirken lassen.

Es grüßt dich J.d.G.

 GastIltis äußerte darauf am 10.04.17:
Danke für die große Mühe. Nun ist es nicht nur ein experimenteller Text, es ist für mich, da ich fast nur Gereimtes schreibe, auch ein echtes Experiment. Nun leben aus meiner Sicht solche Texte u.a. von Auslassungen und dem, was z.T. zwischen den Zeilen steht. Das verlangt ein Wissen und eine unbewusste Begabung, die ich nicht habe. Wenn ich jetzt hinter der von dir erwähnten Zeile "Die Freude ist allgegenwärtig" den Zusatz „außer bei mir“ eingefügt hätte, wäre einerseits der gesamte Aufbau und dann die von mir angelegte Spannung dahin gewesen. Ich hätte es, offen gestanden, nie bewusst so geschrieben. Dazu ist meine leicht melancholische Neigung, die nicht so deutlich bis hier (damit meine ich die bisherigen Gedichte) erkennbar ist, mehr oder weniger unter die Räder geraten. Natürlich geht es um den Begriff Frühling: in Goethes Osterspaziergang kommt er beschwingt; dem Depressiven und Betrübten (auch ein schöner Begriff aus Goethes Philine) bringen die Frische, das Grün, das Singen der Vögel nur Zweifel, Unglück und Trauer, die Umkehrung des Erwachens. Herzlich grüßt dich Giltis.
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