Oh!

Alltagsgedicht zum Thema Hoffnung/Hoffnungslosigkeit

von  gitano

Das Schwärmen kennt die Freude und das Hoffen
als stünde man im Tempel aller Zeiten
und sucht wie in Orakelsprücheweiten
den hohen Ritus jenseits allem Schroffen

erklingt in jedem zweiten Vers ein „Oh!“
für den der täglich seine Küche schruppt
und Wäsche wäscht, nen Kinderhaushalt wuppt
ist jedes „Oh“ im Vers ein Spinnerfloh.

Wenn Sehnsucht noch die Wirklichkeit ersetzt,
wenn Schicksal, Zufall ins Geschehen spielt
bleibt nur das Glück, das manchen auserwählt
-bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt-
genährt vom Ritus, der zum Orakel schielt
erhüpft sich jeder Floh mit „Oh!“ die Welt.

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (15.04.17)
.
Dabei ist dem, der Wäsche, Küche, Kinder
alltäglich schmeißt, wie man so sagt, nicht neu
dies „Oh!“ und so entfährt ihm mehr und minder
in Richtung Alltag, diesem Menschenschinder,
ein solches mit dem Zusatzspruch: „Wie freu
ich mich, dass ich sogar mit halber Kraft,
was andre oft mit ganzer tun, geschafft!“
In solchem Fall ist ein erstauntes „Oh!“
wohl alles andre als ein Spinnerfloh.

mit lieben Grüßen, niemand

 gitano meinte dazu am 15.04.17:
Hallo niemand,
hm , ja...ich weiß ehrlich nicht was Du uns mit Deinem Komm sagen wolltest..aber danke fürs Lesen und Reinschauen!
gitano
Graeculus (69)
(15.04.17)
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 EkkehartMittelberg (15.04.17)
Lieber Gitano,
thematisch ist es etwas ganz Neues, dass du die sog. Interjektionen zum Gegenstand machst.
Vielleicht schreibst du noch etwas zum "Ah" der Erkenntnis.
LG
Ekki

 gitano antwortete darauf am 15.04.17:
Hallo Ekki,
Das "Ah!" der Erkenntnis und das "Ieh!"des Ekels wären dann wohl weitere Projekte...."uh" wär wohl Erstaunen und "eh" bzw. "äh" gedankliche Aussetzer...
Doch keine "Interjektion" wird so dermaßen im Tempelslang a la Lyrik bemüht wie das "Oh"....
Aber Spaß machen derlei Themen schon!
Danke fürs Reinschauen und Lesen.
gitano
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