der kakadu & kant

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler

der kakadu der kakadu
der kakelt wirklich immerzu
und labert alle vögel voll
obwohl er das nach kant kaum soll
getreu dem leitsatz „was du nicht...
darauf leist’ selber auch verzicht!“

dem kakadu ist der nur fremd -
er kakelt weiter ungehemmt
des lebens froh im piepmatzland
wo eh kant gänzlich unbekannt -
bei ihm hat’s ihr gesang geschafft
in die „kritik der urteilskraft“*...

* „..der Gesang der Vögel, den wir unter keine musikalische Regel bringen können, scheint mehr Freiheit und darum mehr für den Geschmack zu enthalten als selbst ein menschlicher Gesang, der nach allen Regeln der Tonkunst geführt wird; weil man des letztern, wenn er oft und lange Zeit wiederholt wird, weit eher überdrüssig wird. Allein hier vertauschen wir vermutlich unsere Teilnehmung an der Lustigkeit eines kleinen beliebten Tierchens mit der Schönheit seines Gesanges, der, wenn er vom Menschen (wie es mit dem Schlagen der Nachtigall bisweilen geschieht) ganz genau nachgeahmt wird, unserem Ohre ganz geschmacklos zu sein dünkt.“

(Kant, Kritik der Urteilskraft)

Hinweis: Du kannst diesen Text leider nicht kommentieren, da der Verfasser keine Kommentare von nicht angemeldeten Nutzern erlaubt.

Kommentare zu diesem Text


 JoePiet (26.04.17)
herrlich...hatte heute schlechte Laune und bin gerade ziemlich frustriert... jetzt sieht’s schon besser aus! Sehr ergötzlich...

 harzgebirgler meinte dazu am 27.04.17:
was will man mehr - / freut mich echt sehr!
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram