Unheimliche Begegnung in der Walpurgisnacht

Gedicht zum Thema Fantasie

von  harzgebirgler

Unheimliche Begegnung in der Walpurgisnacht

Weil auch in der Walpurgisnacht
der Flugverkehr nie Pause macht,
sträubt sich dem Lotsen glatt das Haar
beim Blick im Tower aufs Radar.
Soeben hat er es entdeckt:
Ein unbekanntes Flugobjekt
als phosphorgrünen Lichterpunkt
auf seinem Schirm, das weder funkt
noch auf Signale reagiert -
prompt wird die Abwehr alarmiert.
Die ist auf UFO´s immer scharf,
weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
Ein Abfangjäger steigt empor
und späht im luft´gen Korridor
erfolgreich nach des Rätsels Spur -
doch, sapperlot, was ist das nur?!
Nimmt da vielleicht ein Krähenschwarm
das Militär keck auf den Arm?!
Im Cockpit hockt der Kampfpilot,
dem sein Verstand zu schwinden droht
als er des Pudels Kern erblickt,
dem er mit Turbo näher rückt.
 
Er sichtet, schier unglaublich zwar,
tatsächlich eine Hexenschar,
die schnell wie ein geölter Blitz
und überdies im Schneidersitz
mit off´nem Haar und langen Röcken
sowohl auf Besen wie auf Böcken
entfesselt Richtung Brocken düst,
wo Satan ihre Messe liest.
Aus lauter Jux und Dollerei
rast eine Hex´ am Jet vorbei,
dessen Pilot, total perplex,
notiert, wie sie ihm winkt, die Hex´!
´ne Stimme hört er auch im Helm:
“Komm fang mich doch, du kleiner Schelm!“
“Oh Gott!“, stöhnt der, “Was für ein Spuk!
Um Himmels Will´n, jetzt ist´s genug!
Ich fliege jetzt sofort nach Haus
und schlaf´ mich erst mal richtig aus,
sonst bin ich - das kann durchaus sein -
gleich reif für einen Freifahrtschein
und treff´ auch noch Nils Holgersson
auf seiner Gans - wer weiß das schon!“

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