Lesen früher und heute

Glosse zum Thema Buch/ Lesen

von  loslosch

Haec [lectio] placuit semel, haec decies repetita placebit (Horaz, 43 v. Chr. bis ~17 n. Chr.; De arte poetica). Diese Lektüre gefiel einmal, diese wird (selbst) bei zehnfacher Wiederholung gefallen.

Eine abenteuerliche Vorstellung, mit den Augen der Gegenwart betrachtet. Aus den Zeitumständen interpretiert: Noch ohne die Technik der Buchdruckerkunst (und ihrer digitalen Fortentwicklung) waren Buchrollen kleine Kunstwerke, Wort für Wort liebevoll auf Papyrus gemalt. Wenn dann der Inhalt vom Bibliophilen besonders goutiert wurde, kam es zu dieser sprichwörtlichen Wiederholung. Zehnmal stehe für viele Male. Tempi passati: zu 10% bedauerlich - das sorgfältige Lesen leidet heutzutage; zu 90% erfreulich - verlockend das erdrückende Angebot an täglich hinzukommenden Neuerscheinungen.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (12.06.17)
Was auch bei zehnfacher Wiederholung gefällt, gefällt also auch in Zukunft. Und das ist das Schöne: Was ein Longseller wird, ist heute nicht abzusehen.

 loslosch meinte dazu am 12.06.17:
man braucht zuerst mal einen renommierten verlag ...

 TrekanBelluvitsh antwortete darauf am 12.06.17:
Nicht wenn man schon zweieinhalbtausend Jahre tot ist. Dann liebt der Kulturbeflissene sogar Kriegs- und Questgeschichten (Bsp.: Illias und Odysee)
Festil (59)
(12.06.17)
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 loslosch schrieb daraufhin am 12.06.17:
ein spezialauftrag für konrad kujau!
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