Alles was damals so selbstverständlich war,
dieses miteinander,
dieses Gefühl von zuhause sein.
An Tagen wie heute vermisse ich es so sehr,
dass es schmerzt.
Wir hatten unsere Dispute, ja klar,
gehört doch dazu,
zum Familie sein.
Ich sehe eine grosse Kaffeetafel vor mir,
laute Gespräche und viel Gelächter.
Auf dem Tisch eine Vase mit Flieder, den du so sehr liebtest.
Unverzichtbar "Erdbeerbödemche", nicht nur einer. Nein.
Mindestens drei mussten es sein. Dann natürlich auch "Kerschbödemche". Handgeschlagene Sahne, eine grosse Schüssel voll.
Und manchmal auch eine Mokkabuttercremetorte.
Heute, am längsten Tag im Jahr, wärst du 92 Jahre alt geworden. Schon seit 34 Jahren können wir nicht mehr gemeinsam feiern.
Lange Jahre habe ich diesen Tag ausgeblendet. Heute ist er so präsent wie nie zuvor. In mein Erstaunen mischt sich der Gedanke, ob es daran liegt, dass ich gerade unbändige Lust auf Erdbeerboden habe. Vielleicht auch daran, dass ich jetzt gerne draussen sitzend diesen schönen Abend mit lieben Menschen verbringen würde. Oder weil mir gerade so nach heiler Welt und dem Gefühl von Nestwärme ist. Ich weiß es nicht. Vielleicht ja auch alles zusammen...