Marco Polo - und die unheimlichen Zauberer

Bericht zum Thema Magie

von  Bluebird

Als Marco Polo im Jahre 1275, zusammen mit seinem Vater und Onkel in Shangdlu, dem Sommersitz des Kublai Khan eintrafen, lag eine vierjährige, gefahrvolle Reise hinter ihnen. Marco kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und gewann recht schnell die Gunst des mächtigen Mongolenherrschers. Insgesamt 16 Jahre blieb er dort und kehrte erst 1291 nach Venedig zurück. Seine Erlebnisse fasste er in einem denkwürdigen Reisebericht zusammen.

Am ersten Abend gab der Kublai Khan ein großes Abendessen  für seine Gäste, als plötzlich ein paar seltsame Gestalten auftauchten: 

Sie zogen lärmend in den Prunksaal ein. Ihre Kleidung war nachlässig. Sie wirkten wie Vagabunden und Bettler. ....ein Unangenehmer Geruch ging von ihnen aus. Ihre Gesichter waren derb, in ihren Zügen lag Verschlagenheit. Die Gruppe seltsamer Männer zeigte bemerkenswerte Respektlosigkeit. Sie steuerten die lange Tafel des Khan an und ließen sich in nachlässiger Haltung an ihrem Ende nieder. Die struppigen Hunde, die sie mit sich führten, streckten sich unter den Tischen aus
Während sich Marco  noch wunderte, sagte ein Berater des Khans zu ihm: "Das sind die Zauberer. Vor denen solltet Ihr Euch hüten, Marco Polo! ... Sie sind sehr mächtig. Selbst der Khan fürchtet sich vor ihnen, auch wenn er es nicht zeigt!"
Das Mahl beginnt und plötzlich steht einer der Zauberer auf:

Er vollführte eine schwingende, elektrisierende Armbewegung. Er streckte die langen knochigen Finger. Seine tiefliegenden, düsteren Augen erfassten einen imaginären Punkt im Prunksaal. Als er begann mit rauher, dunkler Stimme beschwörende Sprüche zu murmeln, erstarb jedes Gespräch.
Was nun geschah, sprengt sicherlich die Vorstellung eines westlich - naturwissenschaftlich geprägten Menschen:
In der Mitte des Saales befand sich eine besondere Tafel ... dort erhob sich plötzlich eine der kleinen Porzellanfläschchen mit süßem Wein. Sie schwebte wie von Geisterhand geführt durch die Luft. Marco glaubte zu träumen. Die Flasche landete mit einem dumpfen Poltern auf der großen Tafel unmittelbar vor dem Khan .... ein eisiger Hauch kroch Marco den Rücken hoch ....
Kublai wirkte beeindruckt. Er legte ein Goldstück auf die Tafel. Der Zauberer streckte den rechten Arm aus und deutete auf die Münze, die sich, ohne dass sie jemand berührt hätte, in Bewegung setzte und die gesamte Länge der Tafel herunterrutschte, bis sie den Zauberer erreicht hatte.
Dies war aber nur der Anfang:
Ab und zu stand einer der Zauberer auf, stieß düstere Beschwörungen aus und demonstrierte seine Fähigkeiten. Stühle, auf denen die Berater des Khans saßen, stürzten um und die Opfer wälzten sich erschrocken unter allgemeinem Gelächter auf dem Boden. Gläser füllten sich auf geheimnisvolle Weise, nachdem sie geleert worden waren , mit Wein , Milch , Wasser oder Tee. Gegenstände bewegten sich wie von selbst über Tische und Tabletts
Marco war geschockt von diesem Ausmaß des dämonisch Okkulten und für ihn stand außer Frage, dass die Zauberer mit bösen Geistern/dem Teufel  im Bunde waren. Und ich möchte mich diesem Urteil anschließen.
Sicher wird nun der ein oder andere diesen Bericht abtun und ihn dem Reich der Fabeln und Märchen zuordnen, aber vielleicht zu voreilig. Solche Berichte gibt es zuhauf auch aus anderen Bereichen und es würde schon seltsam anmuten, wenn sie alle erfunden wären.
  Nein, wir haben es hier mit einer Realität zu tun, die wir gerne verdrängen. Aber die sich an manchen Stellen recht offen und unverblümt offenbart. Wie es auch Thomas Mann seinerzeit erlebt hat:  Okkulte Erlebnisse

Alle Zitate stammen von   hier

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text


 LotharAtzert (11.07.17)
Marco war geschockt von diesem Ausmaß des dämonisch Okkulten und für ihn stand außer Frage, dass die Zauberer mit bösen Geistern/dem Teufel im Bunde waren. Und ich möchte mich diesem Urteil anschließen.
""
Gröl, furz, rülps, Platz! - um einiges interessanter, als Deine moralinsaure Häme, diese Burschen.
Unheimlich bist doch Du in Deiner fortwährenden Verachtung! Pfui!
Graeculus (69)
(11.07.17)
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 Dieter Wal (11.07.17)
An diesen märchenhaften Quark im Stil eines verkitschten Hollywood-Streifens, der versucht, eine mies erzählte 1001 Nacht-Geschichte daraus zu basteln, kann ich mich im Il Milione gar nicht erinnern. Woher hast du den Groschenroman?
Graeculus (69) meinte dazu am 11.07.17:
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 LotharAtzert antwortete darauf am 11.07.17:
Dieter, die Fakten stimmen durchaus, werden von Bluebird nur in seinem Sinne mißbraucht. ZB. war Marco P. nicht entsetzt, sondern erstaunt über ihre Fähigkeiten. Er nennt den auffälligsten von ihnen sogar beim Namen, so wie er ihn verstand: "Bakschi".
Hierbei handelte es sich - von meinen tibetischen Lehrern bestätigt - um Karma Pakshi, den 3. Karmapa. Was bei den Gelugpas die Linie der Dalei Lamas, ist bei den Kagyudpas die Linie der Karmapas.
Karma Pakshi verfügte in der Tat über viele magische Künste. Nach dieser Inkarnation zeigte er sie nie wieder. Man sprach den 16. Karmapa (- den ich persönlich kannte und viele Einweihungen von ihm empfing) darauf an und er antwortete kurz und knapp, daß die Zeit der Magie zuende ist und heute gibt es derlei Vorführungen nicht mehr - wg .D. Wal-Ansichten ua.
Seine Heiligkeit Karmapa ist kein wilder Raufbold gewesen, (der Khan fürchtete ihn auch nicht, sondern nahm ihn nicht ernst) ein vollkommen erwachter Buddha mit allerfeinsten Manieren. Er hat, in Zeiten, wo Römer und Germanen sich hierzulande noch die Schädel einschlugen, bereits das Bodhisattva-Gelübte abgelegt - als Letzter Samsara, die Welt der leidhaften Illusionen, zu verlassen, damit kein fühlendes Wesen vergessen zurückbleibt. Das ist seither so Tradition, dieses Gelubde. Ich habe es auch abgelegt.
(Antwort korrigiert am 11.07.2017)

 Bluebird schrieb daraufhin am 12.07.17:
Interessant, Lothar ... danke! ... na ja, und was das dämonisch Okkulte angeht, so mag dir das als "moralin-saue"r erscheinen .... ich nenne es den nüchternen Blick auf die REALITÄT .... Mensch,Lothar, das ist wirklich kaum zu übersehen, wer hinter all dem Übernatürlichem im tibetischen Buddhismus steckt ... du bist vielleicht BETRIEBS-BLIND ... Könnte das sein?
(Antwort korrigiert am 12.07.2017)

 Bluebird äußerte darauf am 12.07.17:
Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr; kein Gott ist außer mir. (Jesaja 45,5)

 Dieter Wal ergänzte dazu am 14.07.17:
Bitte genaue Nennung der Quelle. Autor, Titel, Übersetzer, Verlag, Erscheinungsjahr, lieber Onlinemissionar. Ich weiß, Sie tun sich schwer mit Änderungen.

 Bluebird meinte dazu am 14.07.17:
 hier
Graeculus (69) meinte dazu am 10.08.17:
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 Augustus (11.07.17)
Quid quaeris! Ich fühlt’ mich unterhalten, erinnert mich ein bisschen an Ausschnitte aus dem Streifen wie "Conan der Barbar" oder "Sindbad", daher die Empfehlung.

Ave
(Kommentar korrigiert am 11.07.2017)
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