Brauchst nicht einmal mehr mitdenken

Text

von  kalira

Deine Wortwahl lässt mich zaudern. Bist die Erste, die mir so begegnet. Auf Worthochebene. Deine Tauschworte behalt! Ich möchte nichts von dir mit mir vermengen. Und doch. Dich sehen, dich lesen, dich erfahren. Das möchte ich.

Wie spruchreif du dir das Haar bindest. Ich staune und sage nichts. Nicht zu deiner Rhythmik, nicht zu deinen Schuhen ohne Schnüre. Ich staune und sage nichts. Nichts zu deinem Mundkraftwerk, nichts zu deinem Kopf, der denkt und denkt und denkt und mich dabei zaudern lässt.

Kreuz und quer deine Nebelschläger mit Händen wie Gewitterwolken, mit Spitzhacken und Spikes wie an eisiger Front. Zwischen denen, die sind wie sie sind, stehe ich ungeschützt. Stehe nackt vor deinem Panzerglas, vor deiner Spritzpistole, bis zum Anschlag mit Abwehrgas gefüllt. Stehe nackt vor deinen Wortparaden.

Was fürchtest du?

Dein Andenken soll ich wahren, sagst du windig und verflüchtigst damit deine eigene Aussage. Andenken. Wogegen habe ich noch nicht angedacht? Wogegen eigentlich nicht?

Das ist meine Abwehr, denke ich. Das Andenken. Immer dagegen andenken! Gegen die Welt, gegen Aussagen und Meinungen, gegen Theorien und Praktiken, gegen Lehrvorschläge und Glaubenssätze, gegen Inschriften und Wahlprogramme. Gegen dich. Gegen mich.

Die Winde auf deiner Hochebene sind scharf und kalt. Nur wenige, die sich dem aussetzen. Und von den Wenigen noch weniger, die dem standhalten. Und von den Wenigen der Wenigen nur Vereinzelte, die dagegen anbrüllen oder mitwinden.

Ob es einsam ist, so hoch über den anderen?

Wenn man die Augen schließt, sagst du, sieht man ja nichts. Also halte ich die Augen geschlossen und warte, bis mich jemand bei der Hand nimmt und führt. Da bleibt nicht viel zu sagen. Mund halten, nicht länger einsam sein und blind führen lassen.

Hör einfach auf dagegen anzudenken. Brauchst nicht einmal mehr mitdenken.

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Kommentare zu diesem Text


 Habakuk (24.07.17)
Gefällt mir. Müssen die vielen Absätze sein?

 kalira meinte dazu am 24.07.17:
Müssen sicher nicht. Das sind eher immer Lesehilfen für mich. Es ist eine Gewichtung, die mich bei Lesungen unterstützt. Ich habe mich inzwischen so sehr daran gewöhnt diese Gewichtung bereits im Schreibprozess mit einzuarbeiten, dass es mir kaum mehr auffällt. Danke für die Nachfrage und den Hinweis.
Graeculus (69)
(24.07.17)
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 Dieter_Rotmund (24.07.17)
Verquaster Metaphernsalat. Wer von den geehrten Empfehlern meint denn zu wissen, um was es überhaupt geht?
Graeculus (69) antwortete darauf am 24.07.17:
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 kalira schrieb daraufhin am 24.07.17:
was ist das eigentlich, das dich wiederholt dazu veranlasst, texte, die nicht in deine denk- und verständniszone von literatur passen zu lesen und zu kommentieren, was stört dich daran, dass es leser/innen und auch schreiber/innen gibt, die eben diese art texte mögen, diese art texte verfassen?

ich nehme kein genre hier in anspruch. ich behaupte nicht, eine erzählung, eine reportage, einen tagebucheintrag oder sonst etwas, gar einen roman zu verfassen. da könnte ich deine kritik noch verstehen und nachvollziehen. ich habe selten geschichten erzählt, die chronologisch einem strang folgen und dennoch liegt den texten ein denken zugrunde. das soll und muss auch nicht nach jedem geschmack, nicht nach jeder denkrichtung sein. im gegenteil!

ich bin auch nicht kritikscheu. nur leider berührt deine art der kritik nicht einen punkt, der stichhaltig wäre. eben weil du ein ganz anderes verständnis von literatur hast. was also ist es, was dich abermals und abermals veranlasst?

 Dieter_Rotmund äußerte darauf am 24.07.17:
Es ist sehr mühsam, Dauerkleinschreibe zu lesen, ich habe mich durchgekämpft.

"Stichhaltig" ist, dass hier einige kVler immer wieder "j’accuse"-Texte online stellen, die in ihrer Egozentrik (gefühlt jedes dritte Wirt ist "ich") überhaupt keinen erzählerischen Wert haben. Da nützt dem Autor auch nicht, dass es sich von jeglicher Zuordnung selbst freisprechen möchte: Es ist und bleibt ein Text, der kaum einer kritischen Beurteilung stand hält.
Warum schreibst Du nicht über was aus dem prallen Leben???

 kalira ergänzte dazu am 24.07.17:
bestimmst du den erzählerischen wert?

na dann!

ich kann damit leben, dass du meine texte so wahrnimmst. ich kann damit leben, dass du sie liest und kommentierst oder eben nicht.
ich bin dieser dauerdiskussion müde. ich muss meine texte und meine art zu schreiben nicht rechtfertigen.
(Antwort korrigiert am 24.07.2017)

 Habakuk meinte dazu am 24.07.17:
Kaum fällt der Griffel aus der Hand, muss ich sowas lesen. DrD_R, ich habs ehrlich versucht, mit Yoga, mit Meditation, Beine hinter den Kopf verschränkt, all das, um folgenden Satz zu vermeiden: Du hast den literarischen Horizont einer Küchenschabe. Hat nischt genutzt. Was hätte ich sonst noch anstellen sollen? Was Rechtschreibgedöns anbelangt, miste zuerst deine Kolumnen aus.

Yours sincerely

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 24.07.17:
Bitte keine persönlichen Beschimpfungen, das ist unter unserer Würde, oder?

Nein, nicht ich bestimme den literarischen Wert, aber dieser ist für jedermann sichtbar am Gehalt. Auch der Rückzug aufs Persönliche ("meine Art zu schreiben") schützt nicht vor Kritik. Konsequenterweise dürftest Du dann Deine Texte nicht mehr online stellen. Oder zumindest die Kommetarfunktion deaktivieren. Nichts für ungut!
Graeculus (69) meinte dazu am 24.07.17:
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 Dieter_Rotmund meinte dazu am 24.07.17:
Na, von dieser hier, musst nur ganz kurz nach oben scrollen:

kalira antwortete darauf am 24.07.2017: was ist das eigentlich, das dich wiederholt dazu veranlasst, texte, die nicht in deine denk- und verständniszone von literatur passen zu lesen und zu kommentieren, was stört dich daran, dass es leser/innen und auch schreiber/innen gibt, die eben diese art texte mögen, diese art texte verfassen?

ich nehme kein genre hier in anspruch. ich behaupte nicht, eine erzählung, eine reportage, einen tagebucheintrag oder sonst etwas, gar einen roman zu verfassen. da könnte ich deine kritik noch verstehen und nachvollziehen. ich habe selten geschichten erzählt, die chronologisch einem strang folgen und dennoch liegt den texten ein denken zugrunde. das soll und muss auch nicht nach jedem geschmack, nicht nach jeder denkrichtung sein. im gegenteil!

ich bin auch nicht kritikscheu. nur leider berührt deine art der kritik nicht einen punkt, der stichhaltig wäre. eben weil du ein ganz anderes verständnis von literatur hast. was also ist es, was dich abermals und abermals veranlasst?

 Habakuk meinte dazu am 24.07.17:
Recht haste. ;) Jedermann, soso. Küchenschabe ist doch keine Beleidigung, nun ja, ein wenig vielleicht. Jetzt sind wir aber quitt.
Mehr Raum will ich dem Ganzen dann im Augenblick nicht geben. Der Blumenkohl rezitiert gerade mein Gedicht. Ich muss.
Graeculus (69) meinte dazu am 24.07.17:
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Festil (59)
(25.07.17)
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