Morgensonne

Haiku

von  juttavon

Die Morgensonne
schleicht zum Fenstersims
die Katze schläft noch

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Kommentare zu diesem Text


 Habakuk (29.07.17)
ob nun 5-5-5 oder 5-7-5, völlig wurscht.

 juttavon meinte dazu am 29.07.17:
Ja und nein, - die japanische Haiku-Sprache zählt sowieso keine Silben wie wir, deshalb ist das Silbenzählen bei uns nur ein Kompromiss.
Und ich finde Spielraum in der Poesie wesentlich.
Allerdings gibt es auch Sinn, die 2. Zeile als 7-Silbige zu lesen, die 6. und 7. Silbe sind die Pause, was in der Musik immer sehr bedeutungsvoll ist.
Danke für Deine Empfehlungen! Herzlichen Gruß, Jutta
wa Bash (47)
(29.07.17)
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 juttavon antwortete darauf am 29.07.17:
Danke!

 BeBa (29.07.17)
Einen Text als Haiku oder Senryu einzustellen, birgt immer gewisse Gefahren.

Haiku war immer ein Steckenpferd von mir und so treibe ich mich recht viel in Haikukreisen rum. Und da kenne ich viele, die jetzt (vielleicht zu Recht) einwenden werden, dass die Sonne nicht "schleicht" im Sinne dieses Textes.
Aber mir ist das hier egal, denn ich sehe den Text als Dreizeiler und lese, was er mir mitteilt. Und da muss ich sagen, dass mir dieses Spiel mit dem Schleichen sehr gut gefällt, nämlich mit der "schleichenden" Sonne und der schlafenden (schleichendes Tier) Katze.
Ob es Haiku, Senryu oder was auch immer ist, ist mir hier völlig schnuppe. Mir gefällt es einfach. Und für mich wirkt der Text auch noch nach, denn zumindest die schlafende Katze als Ruhebild bleibt mir zunächst einmal im Kopf.
(Kommentar korrigiert am 29.07.2017)

 juttavon schrieb daraufhin am 30.07.17:
Danke für Deine Rückmeldung! Den "Gefahren" stimme ich zu.
Mir fällt dazu ein schön gewagtes Haiku von Rippo (T 1669) ein (aus "Haiku" von Jan Ulenbrook / Sammlung Dieterich, 1963, der engen Tradition verbunden):

Aus allen Nähten
sogar am Hintern platzen
die Kirschblüten

Zu dem Ruhebild der schlafenden Katze: Höre auch das "noch"
Herzlichen Gruß, Jutta
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