Chronik eines angekündigten Schlages

Skizze zum Thema Krieg/Krieger

von  blauefrau

Ich schaute aus dem Fenster und sah den Kran auf der Baustelle. Warum nur wird hier nichts fertig?

Welche Form von Widerstand wollte Martin Luther King leisten? Und welche Malcolm X?, fragte ich die Schüler/innen.
Worum geht es noch mal?, kam als Frage zurück. Darum, dass Schwarze und Weiße als Brüder und Schwestern zusammenleben, fasste ich zusammen.
Darum, dass Schwarze heute immer noch diskriminiert werden, in Amerika und in Europa, und dass es unsere Aufgabe ist, dem entgegenzuwirken. Wie können wir das hier an der Schule erreichen?

Von hinten fragte ein Schüler: Was ist, wenn ich eine behinderte Lehrerin behindert nenne, weil sie behindert ist? Ist das auch Diskriminierung?

Und: Setzen Sie jetzt den Stift an, um mir einen Eintrag zu geben? Ich habe Ihren Namen ja gar nicht genannt?!

Nein, antwortete ich, einen Eintrag bekommen Sie, weil Sie seit 15 Minuten stehend im Klassenzimmer Ihr Handy benutzen.

Sie werden gleich sehen, wann es sich lohnt, einen Eintrag zu geben, war die Antwort.

Der Schüler wälzte sich nach vorn, rückte vor, rückte vor, ich trat zurück, trat zurück, hinter mir kaum Platz, alles verbarrikadiert, er rückte vor, rückte vor, trat gegen mehrere Stühle, die verschachtelt vor dem Pult standen, griff sich das Klassenbuch, ich stoße an einen Stuhl, an die Wand, an die Tafel, sehe vor dem Fenster den Kran, der mich nicht herausziehen kann, der Schüler erreicht das Pult, greift mit seinen Pranken in das Klassenbuch, knüllt mehrere Seiten zu einer Halbkugel zusammen, dann wendet er sich um. Ich denke, er tritt den Rückzug an, ich gehe in seine Richtung, um das Klassenzimmer zu verlassen, er stellt sich vor mich, will mich ..., ich schaue die Schüler in der letzten Reihe an, in der vorletzten, die Schüler vor mir, rufe: Holen Sie einen Lehrer! Holen Sie Hilfe! , und ein Schüler in der letzten Reihe grinst und lacht, grinst und lacht und kann sich nicht entscheiden, macht dann, was die anderen machen, kommt vor; fünf andere oder waren es vier versuchen, den Schüler zu halten, der in meine Richtung vorruckelt und "Fotze" ruft und nach mir spuckt und ruft und spuckt, und die anderen halten ihn fester und versuchen ihn nach hinten zu ziehen, und er rammelt weiter nach vorn, ruckt und zerrt, ruckt und zerrt, und mein Blick bahnt sich erneut den Weg an ihm vorbei, doch reicht der Platz nicht, um an ihm vorbeizukommen.


Anmerkung von blauefrau:

Herumfuhrwerken las ich gestern auch in der deutschen Übersetzung des Buchs "Lieben" von Karl Ove Knausgard. Er ist Ende 40. Sollte also der/die Übersetzende nicht daneben gegriffen haben, befindet sich dieses deutsche Verb(bzw. sein norwegisches Gegenstück) auf der Höhe der Zeit.

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Kommentare zu diesem Text


 Habakuk (29.07.17)
Sprachlich gut umgesetzt.

 Dieter_Rotmund (29.07.17)
"...weil sie an Ihrem Handy herumfuhrwerken"

Wie alt ist die Protagonistin? 75?

Also an der Sprache muss noch gefeilt werden, da passt vieles nicht. Und bitte keine verwaisten Fragenzeichen mitten im Satz, das ist ganz schlampig gemacht. Fehlt nur noch, dass "&" statt "und" steht!

Idee gut, sprachlich miserabel umgesetzt!!!
(Kommentar korrigiert am 29.07.2017)

 niemand meinte dazu am 29.07.17:
@ Dieter_Rotmund
Was hat bitte der Text mit der Frage nach dem Alter der Schreiberin zu tun? Willst Du hier Ältere diskriminieren?
LG niemand

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 29.07.17:
Es geht darum, ob es überhaupt intendiert ist, dass die Protagonistin eine so greise Lehrerin ist. Doch wozu? Wie schon gesagt: Sprachlich stimmt das einiges nicht.

 ManMan (29.07.17)
Ein Albtraum, egal ob mit oder ohne Behinderung!

 blauefrau schrieb daraufhin am 30.07.17:
Um den Albtraum geht es mir, und um Annäherung an Frontlinien zwischen Menschen.
toltten_plag (42)
(30.07.17)
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 blauefrau äußerte darauf am 30.07.17:
Dort könntest du das letzte Wort haben!

 TassoTuwas (30.07.17)
Nichts an diesem Text erschreckt mich. Ich höre jede Woche Ähnliches und noch Schlimmeres!
Was mich aber wirklich sprachlos macht, sind die ständig wiederholten Erfolgsmeldungen der Landesregierung über die Verbesserung der Bildungsergebnisse!!!
Liebe Grüße
TT

 blauefrau ergänzte dazu am 31.07.17:
Ich versuche, eine Frontlinie herauszufinden. Wo genau verläuft die? Wie kann sie verschoben oder aufgehoben werden? Warum ist sie überhaupt da?
Zwischen Schüler/in und Schüler/in, zwischen Lehrer/in und Schüler/in, zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe.
(Antwort korrigiert am 31.07.2017)
Villanelle (54)
(10.08.17)
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 blauefrau meinte dazu am 11.08.17:
Dank dir!
Das war meine Absicht.
Ich muss an dem Text auch noch weiter feilen.
Grüße die blauefrau
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