Konnten die Römer extrapolieren?

Glosse zum Thema Natur

von  loslosch

Etiam capillus unus habet suam umbram (Publilius Syrus, 1. Jh. v. Chr.; Sententiae). Selbst ein einzelnes Haar wirft seinen Schatten.

Wie sollten die Römer auch mathematisch-statistische Verfahren anwenden können mit ihrem kuriosen Zahlensystem (additive Zahlschrift)? Die Griechen mit ihrem rechentauglichen Dezimalsystem wären ihnen womöglich zu Hilfe geeilt, doch nicht einmal das Wort Ökonometrie war damals erfunden. Im praktischen Versuch aber konnten die Zeitgenossen des Publilius Syrus ohne Zweifel austesten, wie der Schatten immer schmaler gerät, wenn der Schattenspender ranker und schlanker wird. Da mag der Schatten einer Schweinsborste gerade noch erkennbar sein. Daraus die Extrapolation als elegante Pointierung: Selbst ein einzelnes Haar wirft seinen Schatten.

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Kommentare zu diesem Text


 TrekanBelluvitsh (06.08.17)
Nun ja, hängt auch davon ab, wer wie an der Sonne dreht, gelt? In Deutschland gibt es z.B. "Mein Kampf" - ein Buch eines österreichischen Hobbyautors - in der Originalausgabe nur unter dem Ladentisch. Von wegen Meinungsfreiheit: Das sind doch Nazimethoden!

 LotharAtzert meinte dazu am 06.08.17:
"Mein Kampf" kann man auch extra polieren, aber nur trocken, nicht feucht.

 loslosch antwortete darauf am 06.08.17:
bei der originalausgabe ist die rechtslage unklar. ein eindeutig rechtslastiger verlag darf das gröfaz-werk allerdings nicht vertreiben. ich las den schinken als 19-jähriger, als leihgabe unseres ortsbürgermeisters. der hatte diese weltliteratur 1945 verbotswidrig aufbewahrt.
Graeculus (69)
(06.08.17)
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 loslosch schrieb daraufhin am 06.08.17:
als kinder spotteten wir: was ist besser, eine glatze oder gar keine haare?
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