Taufe in Grevenbroich

Kurzgeschichte zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Am nächsten Morgen fuhr ich wie üblich mit dem Fahrrad zum Sonntagsgottesdienst im Jesus-Haus, fühlte mich aber doch etwas angeschlagen. Ich verspürte leichte Kopfschmerzen, die stündlich zunahmen.
  Mittags aß ich mit Martin, einem gleichaltrigen Christen, etwas beim "Chinesen" und danach fuhren wir  in seinem Wagen nachGrevenbroich.  In der dortigen Taufkapelle trudelten so nach und nach die anderen Täuflinge und die halbe Jesushaus-Gemeinde ein. Tauftage sind gemeindliche Festtage!

Der Taufgottesdienst selber dauerte etwa zwei Stunden, in denen ich von heftigen Kopfschmerzen geplagt war. Seltsamerweise war der in der Nacht empfangene Friedensstrom 1 immer noch in mir aktiv. In gewisser Weise gab er mir die Kraft, diesen Tag durchzustehen und sogar noch etwas genießen zu können.
  Der Taufakt selber war eine ziemlich nüchterne Angelegenheit.  Ich stieg in einem weißen Gewand in ein Taufbecken, wo mich zwei Älteste der Gemeinde schon erwarten. Sie legten mir die Hände auf den Kopf, beteten und sprachen die Taufformel : "Wir taufen dich im Namen des Vaters, des Sohnes und Heiligen Geistes "
Dann wurde ich sanft nach hinten gekippt und unter Wasser gedrückt. Ein paar Sekunden später tauchte ich wieder auf und die Gemeinde stimmte ein fröhliches Glaubenslied an.

Spirituell wird diese Taufe als eine Art Besieglung der vorherigen Glaubensentscheidung angesehen. Es besteht nun ein offizieller Bund zwischen Gott und dem Menschen, man ist in die Familie Gottes aufgenommen worden.
    Es  beinhaltet einerseits die Verpflichtung, ein gottgefälliges und gottgelenktes Leben führen zu wollen, andererseits genießt man alle Vorrechte eines Kindes Gottes. Seine Führung, Bewahrung, Hilfe, Tröstung usw.
  Dies mag einem nicht-gläubigen Leser jetzt alles ein wenig seltsam bis absurd vorkommen. Aber ich denke, dass es im Folgenden noch klarer werden wird, wie sich so ein Bund konkret im Leben eines Christen ausgestaltet.
 
Nach dem offiziellen Teil gab es dann noch einen inoffiziellen  Nachschlag mit Kaffee und Kuchen. Ich war froh alles gut überstanden zu haben und wollte dann auch irgendwann nach Hause. Aber Hubert, ein Mittäufling, lud mich zusammen mit anderen Jesus-Häuslern noch zu einer kleinen Nachfeier in sein Haus nach St.Tönis ein. Gut, dachte ich, das nehme ich jetzt einfach auch noch mit.


Anmerkung von Bluebird:


Folge 14 meiner autobiografischen Kurzgeschichten-Sammlung und Fortsetzung meiner autobiografischen Bekehrungsgeschichte  hier aus dem Jahre 1985
1    Der nächtliche Besucher

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Frühere bzw. ältere Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(04.09.17)
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 Bluebird meinte dazu am 06.09.17:
Mit Zustimmung der Eltern dürfen auch Jüngere getauft werden ... die Jüngste bei meiner Taufe war 16 ... aber es muss ein klarer Wille erkennbar sein ... da wird -meines Wissens - nichts überstürzt
Graeculus (69) antwortete darauf am 06.09.17:
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