DAS LEBEN EIN TRAUM

Gedicht zum Thema Lebensbetrachtung

von  hermann8332

Das Leben – ein Traum

In einer Nacht
samtschwarz und still,
die Welt entrückt
im Traumgefühl
virtuell , irreal
surreal, konturlos, fahl ..................

Verwunschen dieses ganze Traumland
Ein Mondstrahl durch die Wolken fand ,
der sickernd, silberfarben fiel,
knochenweiß und höchst subtil
auf sein auserkorenes Ziel

Schien suchend auf einen finsteren Wald,
traf die kleine Lichtung bald,
in der die Hütte einsam stand
umsäumt vom schwarzen Waldesrand

Drang durch die zersprungene Scheibe
einer gottverlassenen Bleibe
Drang in ein Zimmer leer und kalt
in dieser alten, schiefen Hütte
mitten im tiefen düsteren Wald.

Der Raum gar keine Möbel hatte.
Nur auf dem Boden eine Matte
als Lager für zwei Schläfer diente,
die dort in tiefem Traume lagen

In vielen Nächten, vielen Tagen
sie Freunde, Kumpel, Brüder waren
seit insgesamt nun fünfzehn Jahren 

Dort lag ein Hund mit seinem Herrn
Sie beide hatten sich recht gern
Freude teilten sie  und  Leid
diese ganze lange Zeit

Die Pfote mit der Menschenhand
nun das Mondlicht eng verband,
als es die beiden Schläfer streifte:

Im Traum ihre Gewissheit reifte,
daß man unzertrennlich war,
lebenslang ein Team, ein Paar

Ein Leben lang und noch viel länger
War doch die Verbindung enger,
als daß der Tod sie trennen könnte,
käme irgendwann das Ende.........

Der Tod war den zwei Schläfern nah
so daß er ihre Träume sah
und der Mondstrahl wandert weiter
verschweißt nicht mehr die Seelen beider

Jeder spürt die Endlichkeit
weis , die Trennung ist nicht weit
Keine zwei, drei Jahre mehr
und die Zeit, sie eilt so sehr

Wer von beiden geht wohl eher ?
Wer ist seinem Ende näher ?

Droben hoch am Firmament
wird von einer Wolkenbank
nun der Monstrahl ganz durchtrennt
und so liegen sie zu zweit
jeder in seiner Einsamkeit

Nebeneinander, unvereinbar
So wie es seit eh und je
zwischen allen Lebewesen
sein wird und schon immer war

Ob Männer, Frauen, Kinder, Tiere
Alle die  ich  hier anführe
alle sind einsam, sind  allein

Ein Wiedersehen wird nicht sein
Verboten ist uns ewiges Leben
Die Auferstehung wird’s nicht geben

Das All dreht sich dazu und schweiget
Nachts der Mondschein manchmal gleitet
über uns hinweg im Traum
durch einen leeren, schwarzen Raum

Wo wir allein und einsam sind

Still ists , mitunter pfeift der Wind

Ruhen in Frieden,
doch sind in Gefahr

Leben einsam Jahr für Jahr

Jeder in seines Waldes Mitte
Jeder in seiner schiefen Hütte 

Jeder  in seiner Quarantäne

Vergießt ihr deshalb eine Träne ?

Wozu, warum, tut ihr euch leid ?

Betrauert die verlorene Zeit ?

Worum ich euch inständig bitte:

Macht es euch doch einfach  klar
wie es sein wird , wie es war 

Nichts kann  euch dann mehr erschüttern

Braucht euch nicht mit Hoffnungsdrogen
gegenseitig dauernd füttern:

Denn gar nichts kann uns geschehen,
weil  wir spurlos untergehen,

müssen nichts suchen, müssen nichts finden:

Alles wird einfach verschwinden

Mensch und Hund, Hütte und Wald
Mond und Erde, Sonne und All



durch  Auflösung und Zerfall
durch Diffusion der  Entropie

als wären wir nie gewesen
als gäbe es uns nie

als hätten wir nur geträumt

Doch allen zur Beruhigung:

Wir werden nichts versäumen
Wir haben nichts versäumt

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