Ein erstaunliches Zeugnis

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Illustration zum Text
(von Bluebird)
Ich hatte mich inzwischen schon so an das Lesen der Bibel und erbaulicher christlicher Literatur gewöhnt, dass mir nun die - für meine Diplomarbeit - notwendige Lektüre von Nietzsches "Also sprach Zarathustra" und Hitlers "Mein Kampf"  wie die Einnahme einer verdorbenen Speise vorkam. Mehr als eine halbe Stunde täglich war da nicht drin. Dann legte ich die Bücher angewidert wieder zur Seite.
    Damals wie heute bin ich überzeugt davon, dass es direkt dämonisch inspirierte Literatur gibt. Die beiden genannten Bücher gehören für mich zweifelsfrei dazu. Gemäß eigener Aussage hat Nietzsche  teilweise wie im Rausch oder Trance  seinen Zarathustra geschrieben, Und Mein Kampf ist über große Teile eine prophetische Vorausschau auf die später erfolgten Untaten.

Wesentlich erfreulicher war für mich, dass ich durch das Jesus-Haus mittlerweile doch eine Reihe freundschaftlicher Kontakte gefunden hatte, die mir gut taten. In gewisser Weise entstand - wenn auch in lockerer Form - ein neuer Freundeskreis.
    Einmal war ich zusammen mit einigen Anderen  bei einem hübschen Schwesternpaar zu Kaffee und Kuchen eingeladen.  Bei der Gelegenheit erzählte mir Erna, die etwa 50jährige Mutter der beiden Schwestern, folgende Geschichte:

Einige Jahre zuvor war ihr Mann plötzlich an Krebs erkrankt und die ärztlichen Prognosen waren nicht gut. Er, wie Erna ein gläubiger Christ, wollte dies keineswegs akzeptieren. Er fühlte sich zu jung zum Sterben und so bat er, zusammen mit seiner Frau, in inständigem Gebet Gott um Heilung. Und auch in der Düsseldorfer Pfingstgemeinde wurde intensiv für ein Wunder gebetet.
    „Als ich eines Tages vom Einkaufen nach Hause kam,“ sagte Erna, „sah ich vom Flur aus unser Wohnzimmer hell erleuchtet. Aber von einer solchen strahlenden Helligkeit, dass es nicht von unseren Lampen kommen konnte. Ich wagte nicht das Zimmer zu betreten.“
      Später, als das Licht verschwunden war, tat sie es dann doch. Ihr Mann saß in seinem Lieblingssessel, schaute sie an und sagte: „Jesus war gerade hier. Er hat mir gesagt, dass ich meinen Kampf gegen den Krebs aufgeben solle. Er wolle mich heimholen.“
    Der Mann starb einige Zeit später.
[size=]Hätte mir jemand  eine solche Geschichte in meiner [i]vorchristlichen[/i] Zeit erzählt, hätte ich sie vermutlich nicht geglaubt.  Sie hätte vollkommen außerhalb meines vormaligen Erfahrungshorizontes gelegen und wäre von mir vielleicht unter "nettes Märchen"/Phantasy verbucht worden.
    Aber inzwischen hatte ich ja selber sehr viel Ungewöhnliches erlebt und  solch einer Geschichte war für mich durchaus vorstellbar. Und es gab für mich auch keinen Grund Ernas [b]Glaubwürdigkeit[/b] in Frage zu stellen. Sie wirkte - genau wie ihre Töchter - bescheiden, hilfsbereit und vernünftig. Und genoss in der Gemeinde einen guten Ruf. 
  Unbiblisch war ihre Geschichte  auch nicht, wenn man mal an das Damaskuserlebnis von Saulus denkt (Apostelgeschichte 9) Und hatte ich nicht selber einige Zeit zuvor  ein ähnliches Erlebnis gehabt? [url=347728.text]hier[/url][/size]


Anmerkung von Bluebird:

Folge 23 meiner autobiografischen Kurzgeschichten-Sammlung und Fortsetzung von meiner autobiografischen Bekehrungsgeschichte  hier aus dem Jahre 1985

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