Frühdunst

Gedicht zum Thema Morgenstimmung

von  Galapapa

Ein grauer Dunst verbirgt das klamme Grauen.
Im fahlen Licht ragt kahl der Apfelbaum,
erstarrt und stumm in einem trüben Traum,
als wäre er aus schwarzem Stein gehauen.

Ganz fest umschlossen von den Krähenkrallen
ist das bizarr geschwungene Geäst.
So heiser, dass es bang erschauern lässt,
hört man der Raben Krähen grell erschallen.

Bis dann die Vogelkehlen wieder schweigen,
und tiefe Stille in den Auen schwebt,
sich sacht der Morgen aus den Nebeln hebt,
wenn Licht und Wärme aus den Schatten steigen.

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Kommentare zu diesem Text


 Tatzen (18.09.17)
Mir gefällt die durchkomponierte Art des Gedichts - man merkt ihm an, dass es lange geschliffen wurde; da stolpert man dann auch über kleinste Unebenheiten wie den Metrenwechsel in Vers 8. Der Schauder wird greifbar.
Die Stimmung des lyrischen Ichs kenne ich aus eigener Anschauung - vielleicht trifft mich das Gedicht auch deshalb so.
Sehr gern gelesen!

 Galapapa meinte dazu am 19.09.17:
Danke für diesen lobdenden Kommentar!
Zur Metrik im Vers 8: Da die ersten beiden Silben gleich betont sind, ergibt sich beim Lesen des Textes meiner Meinung nach hier kein nennenswertes Problem. Eine Lösung könnte sonst sein: "..vernimmt man Rabenkrähen grell erschallen..."
So wie es dasteht, mit dem Genitiv, hört es sich für mich jedoch runder an. Das ist vielleicht auch Geschmacksache.
Liebe Grüße!
Galapapa
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