Höre nicht auf die Menschen

Prosagedicht zum Thema Wahrheit

von  GastIltis

Herr,
wenn es dich gibt,
höre nicht auf die Menschen.
Sie lügen.

Wenn sie den Mund auftun
und wenn sie schweigen.
Wenn sie denken, fühlen und träumen.
In allem.

Wenn sie
mit den Augenlidern zucken,
die Nasenflügel beben lassen oder
die Mundwinkel verziehen.
Sie lügen.

Höre nicht auf sie.
Und wenn es dich nicht gibt?

Oh Gott,
dann lügen sie dich herbei.


Anmerkung von GastIltis:

Empfohlen von: Annabell, AZU20, EkkehartMittelberg, Graeculus, niemand, Sätzer, TassoTuwas, TrekanBelluvitsh, wa Bash.
Vielen herzlichen Dank!

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Kommentare zu diesem Text


 Annabell (06.11.17)
sehr gut erkannt. Gefällt mir. Lieben Gruß in die neue Woche von
Annabell

 GastIltis meinte dazu am 06.11.17:
Danke. Ob sich der Angesprochene, so oder so, daran hält, wird unseren weiteren Erkenntnisprozessen vorbehalten bleiben. Zumindest für diese Woche. Auch dir liebe Grüße von Giltis.
Sätzer (77)
(06.11.17)
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 GastIltis antwortete darauf am 06.11.17:
Hallo Uwe, der Schwarze Peter liegt bei den Menschen. Die „Sünden“ der sogenannten Götter sind mindestens teilweise so schön, dass sie nachahmenswert erscheinen?! Danke + LG von Giltis.
Schachtfalter (39)
(06.11.17)
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 GastIltis schrieb daraufhin am 06.11.17:
Natürlich lügst du. Außer mit dem letzten Satz. Es sei denn, ich lüge mir gerade in die eigene Tasche.
Danke und viele Grüße. Giltis.

 EkkehartMittelberg (06.11.17)
Der verstörende Text lässt einen Notausgang für den, der das Lügen nicht wahrhaben will.
LG
Ekki

 GastIltis äußerte darauf am 06.11.17:
Hallo Ekki, verstörend? Finde ich nicht so sehr. Als getaufter Heide lüge ich wahrscheinlich weniger als jeder Politiker, Manager, Journalist, Moderator, Kaufmann. Um einige zu nennen. Von denen weiß man es. Von der Dimension wird man immer wieder überrascht, sprich überwältigt. Die Lügen müssen nur ungeheuer genug sein, dass die Menschen sich davon nicht mehr berühren lassen. Wir wissen, wer es u.a. vorgemacht hat. Das Lügen wird leider in der Regel nicht bestraft. Es gibt ja nicht mal ein Gebot: „Du sollst nicht lügen!“ Also, ob Notausgang oder Pflichterfüllung: als (Hobby-)Poeten fantasieren wir weiter. Danke + LG von Giltis.

 TrekanBelluvitsh (06.11.17)
Ein kritischer Blick auf die Absichten hinter allen Gebeten.

 GastIltis ergänzte dazu am 06.11.17:
Hallo Trekan, du sagst es. Komisch ist nur, dass die Gebete in Not den Dankgebeten offenbar vorgezogen werden, falls ich es richtig sehe. Vielen Dank und lass dich grüßen. Giltis.
Graeculus (69)
(06.11.17)
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 GastIltis meinte dazu am 06.11.17:
Hallo Graecu, danke für deinen Beitrag. Zum zweiten Teil: nein, bin ich mir nicht! Ungelogen. Nun bin ich nicht Hellmut Krug, der für Videobeweise zuständige Schiedsrichter, den man so ohne weiteres feuern kann, aber Videobeweise und Lügen bzw. die Vermutung, ob es jemand gibt oder nicht, der ein Foul begeht, spielen bei 80.000 Zuschauern im Stadion und Millionen an den Fernsehapperaten ohnehin keine Rolle. Lügen haben immer Konjunktur. Und die Logik ist dann zweitrangig. Viele herzliche Grüße vom völlig verständnislosen Giltis.
Graeculus (69) meinte dazu am 06.11.17:
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 GastIltis meinte dazu am 07.11.17:
Fast ahnte ich es. Bei Fritz Graßhoff, den ich sehr mag, habe ich aus dem Gedicht „Die Pferde werden sich bedanken“ die Zeilen „Die Kreter lehren, sich nie zu bedanken“ im Gedächtnis behalten. Die Frage Κεῖται ἢ οὐ κεῖται erübrigt sich zu stellen. Das Gedicht von Fritz Graßhoff bekommst du per PN; für das obige Zitat erwarte ich keine Rückmeldung.
Liebe Grüße von Giltis.

 Didi.Costaire (06.11.17)
Dazu sage ich nichts! Na ja, fast nichts.
Schöne Grüße, Dirk

 GastIltis meinte dazu am 06.11.17:
Danke Dirk, siehe dennoch Zeile sechs meines Textes.
(Auch du nicht) Niemand kommt heraus!
LG zurück von Giltis.

 TassoTuwas (06.11.17)
Wollte grade auf dich hören!
Hab´s mir zu Herzen genommen.
Nichts für ungut.
TT

 GastIltis meinte dazu am 06.11.17:
Hallo Tasso, Einsicht hat schon vielen geholfen. Du bist auf einem guten Weg!
Danke + LG von Giltis.
Gerhard-W. (78)
(06.11.17)
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 GastIltis meinte dazu am 06.11.17:
Hallo Gerhard, habe gestern einen Bericht von einem evangelischen Frauen-Kloster Lüne im Radio gehört. Voraussetzung: ausreichendes Einkommen, fester Glaube nicht. Geht also. Was du gemacht hast? Dich auf dein Leben vorbereitet. Das war sicher ehrlich. LG von Giltis.
Festil (59)
(06.11.17)
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 GastIltis meinte dazu am 07.11.17:
Hallo Festil, danke zunächst. Die Frage nach dem Agnostizismus ist sehr schwer zu beantworten. Wenn, sollte man sich dem atheistischen oder theistischen oder dem starken/schwachen Agnostizismus oder gar dem Apathismus oder dem Ignostizismus verschreiben?
Das ist mir alles zu kompliziert.
Ich halte es mehr mit Georg Danzers „Weißen Pferden“ und der schönen Zeile: „Woran, meine Liebe, glauben wir noch“, allerdings ohne Wahrsagerei und Kartenspiele. Zu der Pointe hatte ich mich ja schon bei Schachtfalter beifällig geäußert.
Ich grüße dich herzlich zurück. Giltis.

 JohndeGraph (07.11.17)
Stimmt.

Zwar ein bisschen kurz für einen Kommentar, aber mehr ist dazu nicht zu sagen finde ich.

Grüße J.d.G.

 AZU20 (08.11.17)
Ja, diese Lügerei ist entsetzlich. Gut erkannt und beschrieben. LG

 GastIltis meinte dazu am 08.11.17:
Danke Armin, in unserer Altersklasse darf man fast alles sagen. Vor einiger Zeit, als ich noch sportlich aktiv war, habe ich zu Feiern gern aus alten Zeiten erzählt. Irgendwann kam dann von den Jüngeren immer die Frage: war das nach dem zweiten oder ersten Weltkrieg? LG von Giltis.
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