Der Sattelfeste

Satire zum Thema Reisen

von  loslosch

Laeditur in clune vir raro solens equitare (aus dem Mittelalter; nach K. F. W. Wander, Deutsches Sprichwörterlexikon. Ein Hausschatz für das deutsche Volk. 5 Bde. Leipzig 1867. Nachdruck Stuttgart 1987). Ein Mann, der selten zu reiten pflegt, verletzt sich am Hinterbacken. Oder: Wer auf ein Pferd sich selten setzt, der ist gar bald am Arsch verletzt.

Sonnyboy Ronald Reagan (1911-2004), ja, der mit dem Cowboyhut, hatte 1985 mit unserem Kanzler der prädeutschen Einheit eine Verabredung in Bitburg. Natürlich wusste keiner, dass dort auch die Gebeine von SS-Chargen modern. Nach erfolgreichem Abschreiten der Gefallenen-Gedenkstätte revanchierte sich Ronny mit einer Gegeneinladung nach Washington. Diesmal sollte der Staatsbesuch mit einem Beiprogramm hoch zu Ross garniert werden - Helle mit Ronny auf Augenhöhe, sozusagen. Bedenken der Entourage des Kanzlers,  big Boss sei im Reiten gänzlich ungeübt und bringe ein Lebendgewicht von mehr als 130 kg auf die Waage, was keinem Pferd zuzumuten sei, versuchte die amerikanische Administration zu zerstreuen. Eine besonders tragfähige, stabile Pferderasse, das American Cream Draft Horse, normalerweise zur Feldarbeit eingesetzt, habe eine breite Brust, einen kräftigen Rücken und eine gut bemuskelte Hinterhand und sei daher wie geschaffen für den deutschen Bundeskanzler.

Die deutsche Administration war zunächst um eine Antwort verlegen, fand dann im "Hausschatz für das deutsche Volk" (siehe oben) eine diplomatisch verklausulierte Absage: Laeditur in clune vir raro solens equitare. Wer auf ein Pferd sich selten setzt, der ist gar bald ...


Anmerkung von loslosch:

Realer Hintergrund: Mitte der 1980er Jahre wartete die US-Administration auf Anregung von Reagan mit dem Vorschlag auf, Präsident und Kanzler sollten im Beiprogramm einen gemeinsamen Ausritt unternehmen.

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Kommentare zu diesem Text


 Didi.Costaire (30.11.17)
Schade, das hätte ich gerne gesehen.
Es gibt sogar ein   Reiterbild mit Helle aus schlankeren Tagen (etwas scrollen). Da scheint er es gekonnt zu haben.
Schöne Grüße, Dirk

 loslosch meinte dazu am 30.11.17:
der steppke hoch zu ross. ein anderes bild würde mich noch mehr interessieren: helle mit maike am 25.12.2004 im 1. stock eines hotels in südindien, parterre durch tsunami geflutet.

lo mit dank auch für die anderen archivfotos

 TrekanBelluvitsh (30.11.17)
So ändern sich die Zeiten. Früher fand man den verletzten Arsch auf Pferdesrücken. Heute ist der verletzende Arsch im Weißen Haus.

 loslosch antwortete darauf am 30.11.17:
es gibt auch erfreuliches zu erleben: wie donald sich mit theresa aus london fetzt.

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 30.11.17:
Unter einer Voraussetzung fände ich das auch erfreulich: Wenn der Donald denn Knopf drückt, kommt automatisch die Krankenschwester mit etwas, das in laaange schlafen lässt. So sad.

 loslosch äußerte darauf am 30.11.17:
ich las doch glatt kopf statt knopf und dachte an theresa ...
Graeculus (69)
(30.11.17)
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 loslosch ergänzte dazu am 01.12.17:
da wäre ich mir gar nicht so sicher.

später, als meike die klamotten nebst schmuck von vorgängerin hannelore in aller öffentlichkeit trug, hätte kohl das verhindern können. aber da war er vermutlich schon jenseits von gut und böse.
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