Einer von Vielen!

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Der Alltag auf der Bibelschule war gut durchstrukturiert, aber keineswegs stressig. Montags bis Freitags von 8 - 13 Uhr war die offizielle Schulzeit, dann gemeinsames Mittagessen. Den Nachmittag hatten wir zum Lernen oder zur freien Gestaltung. Abends lief dann meist irgendeine Veranstaltung innerhalb der Bibelschule oder auswärtig in einer umliegenden Gemeinde. Samstag und Sonntag waren frei. Soweit der grobe Rahmen!

Ich hatte ein wenig Sorgen, ob meine Augen - sie machen bei Kunstlicht manchmal Probleme - der Schul- und Lernbelastung standhalten würden. Aber diese Sorge  erwies sich als unbegründet. Ich hatte während der ganzen Zeit diesbezüglich keine wirklich großen oder erkennbaren Probleme. Vielleicht auch, weil unser Klassenraum viel Tageslicht hatte.
    Aus meiner Studienzeit war ich ja an Seminare gewohnt, die man sich selber aussuchte und wo auch keine strikte Anwesenheitspflicht herrschte.  Aber die Umstellung  zu einem  Klassenverband mit einem geregelten Stundenplan verlief recht reibungslos. Vielleicht weil mich die Inhalte auch wirklich interessierten und die Lehrer ihr "Handwerk" verstanden.

Die meisten Fächer hatten etwas mit der Bibel zu tun ( Neues Testament, Altes Testament, Predig-lehre, Heilslehre, Dogmatik, usw), aber es gab auch so Fächer wie Englisch und Musik. Das Lehrpersonal, allen voran Bruder Krüger (Schuldirektor) erwiesen sich ausnahmslos als recht freundlich und kompetent.
    Auch der Umgang untereinander war im Grunde recht freundlich. Es herrschte eine gute Atmosphäre/Grundstimmung  auf der Schule. Es wurde sich grundsätzlich geduzt, auch mit den Lehrern.
    Allerdings merkte ich recht bald, dass ich hier - anders als im Jesushaus - nur einer von Vielen war. Mir wurde keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Die galt dann mehr einigen "Helden" aus der Mittel- und Oberstufe.
      Und vielleicht lag hier schon das Kernproblem alles Weiteren. "Nichtbeachtung" ist eine der Dinge, die ich in Gemeinschaft nicht so gut ertragen kann. Besonders wenn solchen besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, die es - meiner Ansicht nach - überhaupt nicht verdienen.
    Aber vorerst fügte ich mich erst einmal willig in den Schulbetrieb ein. Schließlich verfolgte ich ein höheres Ziel.


Anmerkung von Bluebird:

Folge 74 meiner autobiografischen Geschichte (1985 - ...)

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