Vom hohen Himmel ein leuchtendes Schweigen

Kurzgedicht zum Thema Alter

von  Isaban

Komm, spielen wir Vergangenheit;
sie riecht nach Wachs und Wunderkerzen,
nach hausgemachten Schokoherzen,
nach Nadelholz und Ewigkeit.
Komm, spielen wir, es schneite Zeit.

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Kommentare zu diesem Text


 AZU20 (17.12.17)
Da spiel ich gerne mit. LG in den Adventssonntag

 Isaban meinte dazu am 17.12.17:
Komm, spielen wir!

Herzlichen Dank und liebe Grüße

Sabine

 juttavon (17.12.17)
Sehr schön, mit welcher Leichtigkeit Du das schwere Thema Altern bewegst, - ohne dass es Tiefe verliert.

"Komm, spielen wir, es schneite Zeit."
Feines Bild!

Danke!
HG Jutta

 Isaban antwortete darauf am 17.12.17:
Merci beaucoup - ich danke dir!

Liebe Grüße

Sabine

 GastIltis (17.12.17)
Auch wenn ich beim ersten Mal „Nudelholz“ gelesen habe, sehr schöne sechs Zeilen. Die Überschrift mitgerechnet. LG von Giltis.

 Isaban schrieb daraufhin am 17.12.17:
Tja, "Nudelholz" - das hat definitiv auch was.
Die Überschrift ist allerdings nur geliehen aus dem Ohrwurm "Es ist für uns eine Zeit angekommen".
Ich freu mich sehr, dass dir mein Adventstext gefällt.
Danke schön.

Liebe Grüße

Sabine

 Sylvia (17.12.17)
Oh, liebe Isaban, ich glaube, ich las gerade etwas über Herzen und Kerzen :D
Die schneiende Zeit gefällt mir sehr.
LG Sylvia

 Isaban äußerte darauf am 17.12.17:
Ts, wo du auch immer rumliest!
Danke schön, Sylvia.

Liebe Grüße

Sabine

 idioma (17.12.17)
Mir hat es vor allem dieser Titel angetan !!!
Das Gedicht darunter ist wunderschön, aber
der Titel bedeutet mir ALLES, nur dieser Titel
ganz allein im weiten Raum...........
Der hohe Himmel ist unaufdringlich und undefiniert,
vielsagend bzw. vielschweigend mehr als Himmel !
Er variiert das altbekannte Lied "Vom Himmel hoch......",
das so geschwätzig daherkommt und
dem wir nicht mehr zuhören wollen oder können....
stattdessen "leuchtendes Schweigen" - - -
Das Leuchten des ausgedienten Verkündigungsengels
erreicht uns als Schweigen, im Schweigen...........
Es ist sprachlich offen, ob das ein Wunsch ist
oder Hinweis auf bereits tatsächlich leuchtendes Schweigen,
was wir nur noch nicht bemerkt haben vor lauter lautem
Weihnachtsrummel... Pssst, hört hin, lauscht der Stille,
die alles sagt............................................
Bin wild entschlossen, die kommenden Tage
und auch alle folgenden Neuen Jahre mit diesem Titel
zu verbringen : D A N K E I S A B A N für diese buchstäbliche (Weihnachts)Erleuchtung !!!
idi

 Isaban ergänzte dazu am 17.12.17:
Oha, der Titel... der Titel ist eine Hommage an einen z.Zt. aktuellen Ohrwurm mit dem Titel "Es ist für uns eine Zeit angekommen", ein Winter-/Advents-/Weihnachtslied, das ich sehr mag und der hier als Titel verwendete Vers (1. Vers der 3. Strophe - mein Lieblingsvers dieses Voilksliedes) inspirierte mich zum Text.

Hab ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest, meine Liebe.
Herzliche Grüße

Sabine

 idioma meinte dazu am 17.12.17:
Oh tatsächlich : Anfang der dritten Strophe des wohlbekannten Lieds Aber dann liegt Deine Leistung dennoch in der
wichtigen Isolierung dieser vielschweigenden Worte
d.h. dennoch RIESENDANK Dir von
idi

 Isaban meinte dazu am 17.12.17:
Bitte schön. Es war mir ein Vergnügen.

Lieb grüßt

Sabine

 Lluviagata (17.12.17)
Du hast dem Thema Sterben eine poetische Leichtigkeit verliehen, Sabine, die einerseits fragwürdig ist und andererseits Mut macht, im Tod auch Poesie zu sehen, auf dass sie seine Schrecken mildert. Zeit zu gewinnen, zu würfeln, um nicht zu altern, ist kein Spiel, so, wie der Tod, wie Weihnachten, auch nicht nur gut riechen und Schnee nichts Beständiges ist.
Künstlerisch top gemacht, kurz und treffend. Isaban eben.

Liebe Grüße
Llu ♥

 Isaban meinte dazu am 17.12.17:
Hab vielen lieben Dank, Llu!
Herzliche Adventsgrüße

Sabine

 Irma (17.12.17)
Wer weiß, ob unsere Enkelkinder überhaupt noch verschneite Weihnachten in unseren Breitengraden erleben dürfen? Vielleicht sitzen sie irgendwann alleine unter einem künstlich beleuchteten Plastik-Baum und essen Schokokuchen von Aldi, edelbitter?

Ein auf den ersten Blick so einfach gefasster Fünfzeiler, der einen mit dem ersten Wort mitnimmt in die Kinderzeit mit Tannenduft, zuckersüßer Schokolade, herzlichem Beisammensein und andächtiger Erwartung. Nach dem Genuss aber bemerkt man, wie kunst- und liebevoll er gearbeitet ist.

"Vom hohen Himmel ein leuchtendes Schweigen
erfüllt die Herzen mit Seligkeit." - Diese Textzeile des Liedes lässt mich auch irgendwie an die mit süßer Marmelade gefüllten Schokoladenherzen denken. )

Jedes Jahr aufs Neue fällt Weihnachten vom Himmel wie ein leuchtender Perseiden-Schauer in die Herzen der Menschen und schenkt ihnen Hoffnung auf ein Leben in Ewigkeit („es schneite Zeit“). Der Konjunktiv rückt hier zwar alles ins Unwahrscheinliche, aber die wortwörtliche Wiederholung am Anfang des ersten und des letzten Verses zeigen, dass dieses Hoffen und Warten auf ein lichtes Wunder („Wunderkerzen“) im Herzen nie enden wird (Advent, Erwartung). Da werden wir wohl niemals heraus-wachs-en.

Der Advent ist eine Zeit der (Rück-)Besinnung und der Erinnerung. Wenn schließlich Vergangenheit und Ewigkeit reimtechnisch miteinander verschmelzen, dann bleibt am Ende tatsächlich dieser Glaube an eine unbegrenzte Zeit, die uns bleibt, bestehen.

Also lass uns spielerisch beides vermischen! Anfang und Ende, A und O, liegen (wie so oft im Memory-Spiel) ganz dicht beieinander!

Ein berührendes, aber mich trotz allem eher melancholisch stimmendes Weihnachtsgedicht. LG Irma

Kommentar geändert am 17.12.2017 um 20:19 Uhr

 Isaban meinte dazu am 17.12.17:
Danke schön, du Liebe - was für eine Interpretation!
Mir bleibt da kaum noch was zu sagen ob deiner Empathie (und wenn ich so sprachlos bin, bin ich meist entweder total geschockt oder absolut begeistert - und in diesem Falle handelt es sich definitiv um Letzteres.)

Herzliche Dritteradventsgrüße

Sabine
ZUCKERBROToderPEITSCHE (60)
(17.12.17)
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 Isaban meinte dazu am 17.12.17:
Ja, Versöhnen ist auf jeden Fall eine gute Idee. Man weiß ja nie.

"Morgen, Kinder, wird's was geben" ist für Kinder ja eigentlich positiv konnotiert - bis es dann irgendwann/früher oder später/mit zunehmendem Alter eher wie eine Drohung klingt.

Wie schön wäre es, man bekäme irgendwie diese erste, unschuldige, aufregende, freudige Erwartung zurück. Und Zeit natürlich.

Herzlichen Dank und liebe Grüße

Sabine
ZUCKERBROToderPEITSCHE (60) meinte dazu am 17.12.17:
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Agneta (62)
(18.12.17)
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 Isaban meinte dazu am 13.01.18:
Herzlichen (leider etwas verspätete, sorry) Dank, Agneta
und liebe Grüße

Sabine

 claire.delalune (18.12.17)
Schön! So leicht und fein gereimt und der Inhalt macht Lächeln.
Danke. :)

LG,
Kathrin

 Isaban meinte dazu am 13.01.18:
Vielen lieben Dank, Kathrin
und (sorry) verspätete Grüße

Sabine
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