Das Anderslied

Volksstück zum Thema Allzu Menschliches

von  Isaban

Man hat hier des Abends schon Wölfe gehört,
genau weiß man nicht, sind es drei,
die schleichen im Wald wild und frei
herum und jetzt ist unser Frieden gestört.

Man munkelt, es waren auch Fremde im Land,
sie strömen klammheimlich herbei,
man hört überall ihr Geschrei,
die reißen uns Geld und Kultur aus der Hand.

Am Bahnhof stand gestern die Punkerin,
betrieb wie gewohnt Bettelei.
Geschwind rief ich die Polizei.
Weil ich so ein mündiger Bürger bin,

da nehme ich nämlich nicht alles hin.
Beschützt uns von der Barbarei!

Verbietet den Fremden ihr fremdklingend Wort,
räumt alles, was anders ist gründlich fort,
verscharrt es des Nachts am geheimen Ort,

dann ist die Gefahr schnell vorbei,
dann ist die Gefahr schnell vorbei

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Kommentare zu diesem Text


 Morphea (31.12.17)
Menschen die so denken sind Ur-Deutsche mit Gartenzwergmentalität... Manchmal ist mir Deutschland sehr, sehr fern und fremd ...ich bin froh dass auch viele anders denken und den Wölfen ihre Lebensberechtigung lassen, die fremde Kulturen als perspektivische Erweiterung sehen und den Punkern auch mal nen Euro spenden. Engstirnigkeit und Intoleranz zwingen Menschen dazu in homogener Masse -zahnlos mitzumarschieren...

 Isaban meinte dazu am 31.12.17:
Nein, zwingen kann uns keiner, aber wir tun es seit Ewigkeiten immer wieder gerne - und das nicht nur in Deutschland. Man reiche uns eine Minderheit und wir denken umgehend darüber nach, wie wir sie anpassen oder ausmerzen können. Vermutlich allzu menschlich, eine andere Erklärung kann ich mir nicht vorstellen.

Auf dass im nächsten Jahr alles anders wird.

Liebe Grüße und die besten Wünche für einen guten Rutsch

Sabine

 AZU20 (31.12.17)
Ja, so machen wir es, ...oder lieber doch nicht? LG

 Isaban antwortete darauf am 31.12.17:
Sag mal, siehst du heut irgendwie ander aus? ;)

Ich wünsch dir ein grandioses neues Jahr!
Liebe Grüße

Sabine

 tigujo (01.01.18)
Sylvester, bin berauscht, hicks, aba denke noch klar, hicks:

Grossartig dein Text, Sabine.

Beim Lesen, eh nur bloß wie immer, wenn es mir sehr sehr gefällt, was ich lesen darf, trau ich mich, meine Lesart dazu einzumischen, und die ginge, dann, hicks, etwa so, übrigens gutes neues Jahr an alle, auch die sich fremd Fühlenden im eigenen Land:


Man hat hier des Abends schon Wölfe gehört,
genau weiß man nicht, sind es drei,
die schleichen im Wald wild und frei
umher und ab nun ist der Friede gestört.

Man munkelt, es wäre auch Fremdes im Land,
die strömen unheimlich herbei,
man hört allerorts ihr Geschrei,
sie reißen uns Geld samt Kultur aus der Hand.

Am Bahnhof stand gestern die Punkerin,
betrieb wie gewohnt Bettelei.
Geschwind war ich, rief Polizei.

Weil ich ein gar mündiger Bürger bin,
nehm' ich stillschweigend nicht alles hin.
Befreit uns, es droht Barbarei!

Verbietet den Fremden der'n fremdklingend Wort,
räumt alles, was anders ist, weg - besser fort,
verscharrt es des Nächtens, egal, nicht vor Ort,

denn dann ist Gefahr schnell vorbei,
denn dann ist Gefahr schnell vorbei


Chapeau, Sabine
tigujo with a hicks...

 Isaban schrieb daraufhin am 13.01.18:
Oha, da hab ich ja noch ein paar übersehen!
Herzlichen Dank tigujo, für deine Rückmeldung. Es freut mich sehr, dass du dich mit meinem Text auseinandersetzen mochtest.
Zu deinen Änderungen: Hm, würde ich in deinem Sinne ändern, könnte man den Text stellenweise nicht mehr singen, weißt du, was ich meine?
Aber das "fremdklingend Wort übernehme ich gerne. Danke noch mal und

liebe Grüße

Sabine
Sternchen (43)
(01.01.18)
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 Isaban äußerte darauf am 13.01.18:
Herzlichen Dank und liebe Grüße

Sabine
matwildast (37)
(13.01.18)
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 Isaban ergänzte dazu am 13.01.18:
Ja, gleichzeitig Warnung und Hommage - ich hatte gehofft, dass es jemand im Kopf mitsummen kann. Eigentlich schade, dass heute kaum noch Liedermacher zu hören sind, die auch was zu sagen haben, hm?

Herzlichen Dank für die Rückmeldung und

liebe Grüße

Sabine
matwildast (37) meinte dazu am 19.01.18:
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