Der Ruf
Aus alter Zeit
ein Ruf zu mir.
Ich bin bereit.
Ich komm zu dir
Verlasse dieses enge Tal,
wo mir das Leben ward zur Qual
wo Schatten meinen Blick verdunkeln
und nur die Sterne leuchtend funkeln
nächtens am klaren Firmament.
Wo man nur Enge, Trübsal kennt.
Steige empor aus Niederungen,
dort wo gefesselt und verschlungen
mein Leben Siechtum, Knechtschaft war
und nicht so frei und hell und klar
wie auf den Höhen fern im Licht
mit ihrer grenzenlosen Sicht
bis hin zum blauen Horizont,
dort, wo sich eine Wolke sonnt.
Wo sich nicht sammeln dunkle Wolken
zur drohenden Gewitterfront,
wie über diesem dumpfen Tal,
in dem die Luft steht stickig, schal.
Wo Weite ,Freiheit, Fernweh wohnt,
dorthin der Weg sich immer lohnt.
Er wird zum Ziel.
Und bleibt die Sehnsucht nur Gefühl
und bleibt mein Ausbruch Fantasie,
so vergesse ich doch nie:
Ich habe deinen Ruf gehört
Bin nicht mehr ängstlich und verstört.
Du rufst mich aus sehr ferner Zeit
Ich komm zu dir, ich bin bereit.
Selbst wenn ich dich nicht erreiche
und niemals aus dem Tale steige ,
ich habe deinen Ruf vernommen:
Mein Herz ist nicht mehr so beklommen.
Und bleibt dein Bild nur Illusion
und meine Absicht nur Vision,
du riefst mich wach in dunkler Nacht,
öffnestest mir die Augen sacht,
zeigtest mir ein fernes Land
vielen fremd und unbekannt:
das Reich der Freiheit und des Lichts.
Ist es der Eintrittssaal ins Nichts ?
Aus ewiger Zeit du mir zuflüsterst
und mir vertraulich ins Ohr wisperst:
„Schau auf die Sternenpracht da oben,
wo Fülle mit dem Nichts verwoben,
unendlich leer und voll zugleich
als ein universales Reich
dein enges Tal weit überspannt.
Komm gib mir deine rechte Hand ! „
Aus tiefer Zeit
da spür ich dich,
wie du verstohlen berührst mich
und als ein Schatten mich begleitest
und aus dem Tal hinausgeleitest,
das ich wohl nie verlassen werde,
so lang ich leb auf dieser Erde.
Epilog:
Im SETI- Astroprogramm
kam ein fernes Signal an,
das niemand entschlüsseln kann.
Er war der Erste, der es empfing,
was ihm dann sehr zu Herzen ging,
denn er bildete sich ein,
es könne vielleicht für ihn sein ...
Und irgendwann,
da fing er an,
sich immer mehr zu distanzieren
von jedem, der ihm nahe stand
und sich total zu isolieren,
so daß er löste alle Bande
und jeder, der ihn vorher kannte,
rätselte, was mit ihm geschah.
Bis man dann eines Tages sah,
wie er sich in den Spiegel stürzte
der riesigen Parabolantenne
von einem hohen Gerüstmast
Erst hatte er den Ruf vernommen
aber ihn falsch aufgefaßt,
schließlich die Nachricht dechiffriert
und ihre Botschaft nun bekommen
und die galt nicht für ihn allein:
Es sollte für die ganze Menschheit
das Ende und der Jüngste Tag,
das große Armaggedon sein....