Runden drehen im runden Haus

Erzählung zum Thema Glaube

von  Bluebird

Manche(r) mag nun denken: Also was war denn jetzt so Besonderes an der Parkhausgeschichte? Solche Dinge passieren gelegentlich. Man vergisst halt manchmal wo man sein Auto geparkt hat und muss es suchen. Stimmt! Aber drei Stunden lang ?
   Aber so sehr ich auch darüber nachdachte, fand ich keine Erklärung dafür.  Sollte mir vielleicht damit etwas gesagt oder gezeigt werden? Aber was?
   
In dem Buch "Wenn Gott uns warten lässt" (von Wayne Stiles) gibt es ein Kapitel mit der Überschrift Runden drehen im runden Haus. Kurz gesagt geht es darum, dass man vielleicht eine Berufung von Gott erhalten hat, aber manchmal lange warten muss, bis sie Wirklichkeit wird.  Es eine lange Zubereitungsphase geben kann.
    Als ich das vor zwei Jahren las, fiel mir augenblicklich jene Parkhausgeschichte  wieder ein. Diese unzähligen Runden, die ich in jenem Bau vor knapp dreißig Jahren gedreht habe, ohne das Auto zu finden. War es das gewesen, was Gott mir damals zeigen wollte? Das ich noch viele Runden zu drehen hatte, bevor meine Berufung Wirklichkeit wird?
 
Damals am Ende des ersten Bibelschuljahres war ich voller Tatendrang und in der vollsten Überzeugung, meine Berufung gefunden zu haben. Ich glaubte mich berufen, anderen das Wort Gottes zu predigen oder zu lehren. Noch zwei Jahre Bibelschule, und ich würde im vollzeitigen Pastoren-  oder Missionarsdienst stehen. Die war sozusagen vorprogrammiert.
Der Gedanke, dass auf mich stattdessen viele Runden im runden Haus warteten, wäre mir damals nicht im Traum gekommen.  Und doch begann es sich schon bald nach jener Parkhausgeschichte genau in diese Richtung zu entwickeln.


Anmerkung von Bluebird:

Folge 88 meiner autobiografischen Erzählung (1985 - ...)

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