Altvertrauter

Gedankengedicht zum Thema Melancholie

von  Martina

Ziehst dir
die alten Zeiten ins Blut
wie den Qualm deiner Pfeife,
jedes Mal erhängst du dich wieder
an den alten Geschichten,
mit jedem Mal beugt dich der Schmerz
ein wenig mehr,
und doch kannst es nicht lassen.
Es ist wie ein Ritual.
Diese Dunkelheit,
die deine Seele ummantelt,
ist ein Ort, an dem du viel zu lange zuhause warst,
bis sie ein Stück von dir wurde.
Meist gelingt es dir,
sie mit Licht zu blenden,
so sehr,
dass es niemand mehr wahrnehmen kann,
nicht mal du,
wäre da nicht
diese süße Wehmut,
dieses Heimweh,
nach dem ALLVERTRAUTEM Schmerz,
der dich wie niemand sonst -
sanft in seinen Armen wiegt.

© M.Brandt

Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren

Kommentare zu diesem Text


 princess (16.01.18)
Da fällt mir augenblicklich Victor Hugo ein: "Melancholie ist das Vergnügen, traurig zu sein." Und so lese ich auch dein Gedicht.

Liebe Grüße
Ira

 Martina meinte dazu am 18.01.18:
Ja...ich glaub so ist das bei mir auch =) Danke Ira....

 AZU20 antwortete darauf am 24.01.18:
Iras Einwurf leuchtet mir ein. LG
Möchtest Du einen Kommentar abgeben?
Diesen Text kommentieren
Zur Zeit online:
keinVerlag.de auf Facebook keinVerlag.de auf Twitter keinVerlag.de auf Instagram