Ich rieche dein Haar und was war

Kurzgedicht zum Thema Abendstimmung

von  Isaban

vage zinnobert das Abendlicht
den Duft deines Halses du Held
gießt du in Sorge und Pflicht
wir säten uns aus in vergangene Tage
längst blüht hier nichts mehr längst
Verholztes verholzt bis es
bricht vage zinnobert das Abendlicht

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Kommentare zu diesem Text

Marjanna (68)
(20.01.18)
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 Isaban meinte dazu am 21.01.18:
Hallo Marjo,

dieses Zinnobern mag ich aus mehreren Gründen, aber ganz besonders, weil es sowohl etwas sehr Schönes, vielleicht Unerreichbares, als auch etwas Trügerisches und gleichzeitig etwas Fragiles darstellen kann.

Das Vergehen einer Zeit, einer Situation wird in den letzten drei Zeil sehr gut transportiert und der Bruch noch einmal betont nach V6.

Hach! Ich liebe es, wenn meine Stilmittel aufgehen (und natürlich freut es mich ungeheuer, wenn sich jemand bereit findet, sich mit ihnen zu beschäftigen, merci beaucoup)!

Hab vielen herzlichen Dank für deine Rückmeldung. Ich freu mich, dass du dich mit dem Text auseinandersetzen mochtest und dass er dir gefällt.

Liebe Grüße

Sabine

Antwort geändert am 21.01.2018 um 11:19 Uhr
Gerhard-W. (78)
(20.01.18)
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 Isaban antwortete darauf am 21.01.18:
Hab vielen Dank, Gerhard,
schön, dass dir meine Bilder gefallen.

Liebe Grüße

Sabine
fdöobsah (54)
(20.01.18)
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fdöobsah (54) schrieb daraufhin am 21.01.18:
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 Isaban äußerte darauf am 21.01.18:
Guten Morgen,

was für Rückmeldungen! Sollte ich mal meine Henkersmahlzeit planen, würde ich genau sowas mit auf die Speisekarte setzen, ums ein letztes Mal zu genießen.

Nee du, auf, auf, alles gut. Wenn es sich wie eine Verballhornung liest, habe ich definitiv Mist gebaut.

Ich habe lange überlegt, ob ich "mein Held" oder das etwas spöttische "du Held" verwenden sollte. Verwendet habe ich es, um damit gleichzeitig ein bissl "Held der Arbeit" und ein bissl "mein Held" in den Text zu bringen, wusste aber im Grunde, dass diese beiden Wörtchen Wackelkandidaten sind - und mochte sie dennoch nicht weglassen (worüber ich jetzt natürlich intensiv nachdenke).

Deine Interpretationen sind gut - nee, wundervoll! Und definitiv am Text belegbar, erfassen unglaublich viele meiner Intentionen und haben mir gleichzeitg aufgezeigt, wo ich dringend noch mal nachschleifen muss.

Hab herzlichen Dank für deine intensive Auseinandersetzung mit meinem Text und die hervorragende Analyse der Stilmittel. Du hast mir eine riesige Freude gemacht.

Knieabstaubende Grüße

Sabine

Edit: Genau solche Kommentare wie die deinen sind es, die mich bei KV halten, ganz gleich, ob sie Gefallen oder Missfallen ausdrücken. Ich weiß genau, dass ich durch deine Rückmeldungen hier in all den Jahren bei KV am meisten dazugelernt habe. Danke. So, musste mal gesagt werden.

Antwort geändert am 21.01.2018 um 10:49 Uhr

 drmdswrt ergänzte dazu am 21.01.18:
Ich möchte auch anmerken, dass es genau diese Art Kommentare sind, die kV zeitweise lesenswert machen. Ich freue mich, dass fdöobsah wieder eine aktive Phase hat. Da fängt kV glatt wieder an, Spaß zu machen!

Und die Auseinandersetzung mit Deinem Gedicht, Sabine, macht gleich doppelt Freude!

 Oskar meinte dazu am 21.01.18:
Mir macht er Angst, genau wie lala. Aber belebt, ja. Nur, den Beiden wird bald wieder langweilig werden.

 Isaban meinte dazu am 21.01.18:
@ drmdswrt:
Sehe ich genauso. Verflixt, was hab ich das hier vermisst!

@ Oskar:
Ich würde auf diese doppelte Bereicherung von KV nur sehr ungern verzichten!

Wovor hast du denn Angst, vor einer ehrlichen, konstruktiven Kritik?

Höfliches Gesülze und Clique Claque finde ich viel schlimmer und Freundlichkeitsklicks waren noch nie wirklich konstruktiv.

Wer etwas irgendwann mal wirklich gut können will, muss hart daran arbeiten. Fleiß allein nutzt zwar und gut ausgeführtes Handwerk ist immer wichtig, ist aber eben nicht alles.

Gerade beim Schreiben kommt es auch auf die Außenwirkung eines Textes an.

Nicht etwa auf Tante Ernas wohlwollendes "Das iat aber toll" oder auf Mamas "Das hast du aber fein gemacht" und das "Du bist einfach wundervoll" deiner besten Freundin, sondern darauf, was gänzlich Außenstehende in deinem Werk sehen, bzw. was sie erkennen können.

Für offene textbezogene Kritik sollte man immer dankbar sein, auch wenn sie anfangs vielleicht nicht ganz leicht zu schlucken ist - aber welche Medizin ist das schon? Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass nichts einen Schreiber so gründlich motiviert und so schnell weiterbringt, wie eine berechtigte und in klaren Worten vorgebrachte Kritik, auch wenn ebenjene vielleicht manchmal das Ego ein bissl zwackt.

Liebe Grüße

Sabine

 Oskar meinte dazu am 22.01.18:
Dass sie mir eines Tages den Tag versauen. Nein, weil sie erschreckend gut sind, indem was sie tun. Oder so. War nicht so ernst gemeint. Du hast natürlich Recht mit deiner Antwort.

 AZU20 (23.01.18)
Ich habe die anderen Kommentare nicht gelesen und Deinen Text herumzinnobern lassen. Es ist zunächst wie ein Abschied, nachdem ein Paar wohl in der Vergangenheit beieinander war. Aber jetzt blüht wohl nichts mehr und es bleibt vage, ob die letzte Zeile auch einen Neuanfang kennzeichnen soll. LG

 Isaban meinte dazu am 28.01.18:
Hrezlichen Dank für deine Interpretation, Armin.
Es freut mich, dass du dich auf den Text einlassen mochtest.
LG Sabine
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