vergesslich

Kurzgedicht

von  niemand

ich würde gern würd permanent
bin drauf total versessen
zu jeder stund bis an mein end
doch was?
ich habs vergessen

ich möchte dass sich etwas lang
bewegt was in mir sitzt
ich spüre schon es kommt in gang
doch was?
ich habs verschwitzt

ich suche hier versuche dort
ich suche unumwunden
und finde ich dann ist es fort
doch was?
ist mir entschwunden

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Kommentare zu diesem Text


 loslosch (03.02.18)
einrahmen und heimlich übers portal eines altenpflegeheims hängen.

 niemand meinte dazu am 03.02.18:
Na, ja, dann nimmt man den Alten den letzten Mut,
das muss nicht sein LG Irene
P.S. obwohl, sie vergessen es ja sofort ...

 Sylvia (03.02.18)
Tja, ich wollte, doch ich weiß nicht mehr... :)
LG Sylvia

 niemand antwortete darauf am 03.02.18:
Macht nix, ich habs auch vergessen
LG Irene

 Isaban (03.02.18)
Hallo Irene,

wer kennt das nicht, dieses Gefühl, etwas suchen, sich um etwas Wichtiges kümmern zu müssen, dieses im Gedächtnis stöbern ohne fündig zu werden, dieses Grübeln ohne drauf zu kommen, was da ...

Die Inversion in Vers 2 der ersten Strophe könnte man durch "darauf bin ich versessen" vermeiden, dann liest es sich ein bisschen geschmeidiger. Witzig, dass die ganzen von mir sonst nicht wirklich geschätzen Elisionen die Gedankensprünge bzw. Aussetzer bebildern!

Mit der zweiten Strophe hadere ich ein wenig.

{quote]ich möchte dass sich etwas lang
bewegt was in mir sitzt
ich spüre schon es kommt in gang
doch was?
ich habs verschwitzt[/quote]

Da zeigt mir das Kopfkino eine "längere Sitzung im kleinen Thronsaal", sorry, an der Stelle würde ich noch einmal nachfeilen, wenn das so nicht intendiert war.

Liebe Grüße

Sabine

 loslosch schrieb daraufhin am 03.02.18:
... darauf bin ich versessen ...

ist schwächer als das original, das schwungvoll-federnd jede inversion vergessen lässt.

 niemand äußerte darauf am 03.02.18:
@ Isaban
Der Bezug zum "Thronsaal" ist durchaus beabsichtigt
Unser Dasein ist auf allen Gebieten eine Tragik-Komödie,
somit sind geistig-seelische Verstopfungen an der Tagesordnung.
Bei mir geht es selten ohne komische Elemente ab.
Bei dem "darauf bin ich versessen" gehe ich mit Lothar konform.
Ansonsten danke ich Dir fürs Lesen, Gedanken und Verschlimmbesserung und grüße lieb zurück, Irene

 eiskimo (03.02.18)
Gut komponierte, auch sprachlich schöne Ode auf die Vergesslichkeit. Aber wer noch so wortgewandt ist, muss Demenz nicht fürchten

 niemand ergänzte dazu am 03.02.18:
@ eiskimo
Noch geht es mit meinem Gedächtnis ganz gut
und ich hoffe, dass das noch eine Weile so bleibt ...
Mit liebem Dank und lieben Grüßen, niemand

 TrekanBelluvitsh (03.02.18)
Herrscht dieses Gefühl vor und führt zu Taten, kommt dabei nur Unfug heraus - und ich meine keinen  guten Unfug.

 niemand meinte dazu am 04.02.18:
;-))))))))))))))) das ist echt gut!

 TrekanBelluvitsh meinte dazu am 04.02.18:
Wenn man darauf achtet, wird einem bewusst: Die Bekloppten in Stan und Ollis Welt sind nicht Stan und Olli!

 niemand meinte dazu am 04.02.18:
Ich weiß, aber die beiden sind dermaßen köstlich,
dass man nur sie wahrnehmen möchte

 plotzn (09.02.18)
Das Gute an Vergesslichkeit ist, dass es einem nicht so schnell langweilig wird - zumindest nicht aus der Alltagsroutine heraus

Der Klassiker passiert mir häufig: Ich geh in den Keller und stehe dann unten wie blöd rum, weil ich nicht mehr weiß, was ich eigentlich holen wollte: "doch was?" Ja was nur?!?

Liebe Grüße,
Stefan

P.S.: bin gradezu versessen?

 niemand meinte dazu am 09.02.18:
Das kenne ich, lieber Stefan und wenn ich dann wieder
aus dem Keller oben bin, weiß ich nicht mehr, warum
ich rauf gekommen bin ))))

Mit dankenden und schmunzelnden Grüßen, Irene
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