Augenhöhe

Gedicht zum Thema Betrachtung

von  Isaban

Das Dunkel trollt sich. Golden färbt die Frühe
gleich hinterm Fensterkreuz
das Ende aller Blicke ein.
Mein Haus ist still.
Noch schweigen alle Häuser,
nur eine Meise draußen singt für sich allein.
Im Eibenschatten zittern dürre Tauben,
weil jüngst der Winter eingezogen ist.
Ich will hinaus, will nicht im Schatten bleiben,
weil mich das Goldene da draußen sonst
vergisst.

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Kommentare zu diesem Text

Agneta (62)
(02.03.18)
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Aron Manfeld (48) meinte dazu am 02.03.18:
Diese Antwort ist nur für eingeloggte Benutzer lesbar.

 Isaban antwortete darauf am 02.03.18:
@ Agneta:
Das freut mich sehr. Vielen Dank für deine Rückmeldung!
Liebe Grüße

Sabine

@ Aron:
Aron sollte nicht ständig Spekualtionen über Biene anstellen.
Unpersönliche Grüße
Sabine

Antwort geändert am 02.03.2018 um 20:07 Uhr

 AZU20 (02.03.18)
Nichts wie raus. LG

 Isaban schrieb daraufhin am 02.03.18:
Nimm Mütze, Handschuh und Schal mit, lieber Armin, sonst fallen dir Hals, Nase, Ohren und Finger ab.

Eiskalte Grüße

Sabine

 Habakuk (02.03.18)
Gefällt mir gut. Sehr melodischer Sprachfluss. Wenn es auch auf den ersten Blick nicht so erscheint, stecken doch einige Feinheiten in dem Gedicht. Ich sehe häufige Assonanz, Konsonanz, vereinzelt Alliteration, Endreim, Mittenreim. Das ergibt dann ein schönes Gesamtpaket.

H.

 Isaban äußerte darauf am 02.03.18:
Herzlichen Dank, Habakuk. Ich freu mich, dass du ein bisschen hinter die Silben gucken mochtest. Besten Dank für deine Rückmeldung!

Liebe Grüße

Sabine

 monalisa (02.03.18)
Liebe Isaban,
vor ein paar Tagen habe ich ganz früh am Morgen vom Fenster aus eine kleine Blaumeise beobachtet, wie sie unsere Hecke rauf und runter turnte, danach ein paar Abdrücke in der dünnen Schneeschicht am Boden hinterließ und dann davonflog. Das Thermomenter zeigte -14° C . Da hab ich mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich ernsthaft gefragt, wie so ein kleiner Vogel, diese Kälte überstehen kann, ohne dass ihm die dünnen Beinchen abfrieren, er selbst erfriert? Und ich habe große Ehrfurcht vor der Natur empfunden, schon fast andächtig!
Später dann, am Abend habe ich nachgelesen, und viel über ausgeklügelte Systeme erfahren, etwa eine Art Wärmetauscher in den Beinen, der es möglich macht, dass das Blut auf fast 0° abkühlt, ohne dass sie ihm abfallen. - Ich hör schon auf, ich möchte ja hier keine Biologiestunde halten.
Dein Gedicht hat mich sehr berührt, weil darin auch ein bisschen davon erahnen konnte.

Im Übrigen schließe ich mich Habakuk an, was Klang und Stilmittel angeht, hast du fein gedrechselt!

Liebe Grüße
mona

 Isaban ergänzte dazu am 02.03.18:
Liebe Mona,

normalerweise sind viele Vögel in unserem Garten, Spatzen, Meisen, Amseln, Ringeltauben, selbst Kleiber und ein Eichelhäher, der unser Grundstückchen besser bewacht, als unsere Hunde.
Im Moment gibt es allerdings nur noch sehr selten und vereinzelt Gezwitscher, die Dohlen aus dem verwaisten Park sind zu uns übergesiedelt, weil es leichter ist, Vogelhäuschen auszurauben, als Parkmülleimer zu durchstöbern. Ich glaub, die Vogelschar ist den Winter genau o Leid wie wir. Alle Winterlinge und Krokusse, sogar die Schneeglöckchen sind in den letzten Tagen erfroren und all die Narzissen und Hyazinthen, die ihre noch grünen Köpfe schon zur Sonne gereckt hatten, sind ebenfalls verreckt und Matsche. Was soll man anderes manche, als so schnell wie möglich hin flitzen, wenn man mal einen Sonnenstrahl von weitem sieht?

Vielen Dank für deine Rückmeldung, freut mich, dass dir der Text gefällt (und hat mich auch riesig gefreut, dass sich Habakuk mit den Stilmitteln beschäftigen mochte!).

Liebe Grüße

Sabine
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