nachlass

Gedicht zum Thema Loslassen

von  monalisa

gedanken kehren zurück
wärmen sich an den hängen des sommers
gleiten in täler und mulden
in winkel der heimseligkeit
in grübchen auf wangen
dein apfelgesicht

so weit bist du voraus
und holst mich immer wieder ein


Anmerkung von monalisa:

Kurzversion von Isaban: (Danke Sabine!)

nachlass

die hänge des letzten sommers
täler und mulden
dein apfelgesicht

du bist mir weit voraus
und holst mich immer wieder ein

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Kommentare zu diesem Text


 Isaban (03.03.18)
Hallo Mona,

ein sehr spürbarer Text und die Conclusio greift und packt und hält fest - wirklich gut!

Der Anfang insbesondere V1 ist für meinen Geschmack etwas zu hölzern, etwas zu oft bei schlechten Texten gelesen, da wollte ich eigentlich schon wegschauen, freue mich aber im Nachhinein, dass ich es nicht getan habe. Mag wirklich sein, es ist nur eine Geschmacklichkeit und eine persönliche in Lyrikforen entwickelte Allergie gegen Texte, die mit "Gedanken kehren zurück" anfangen, aber ich würde das Ganze verdichten, würde den ersten Vers (und alle "in") auf jeden Fall komplett weglassen, vielleicht sogar erst mit "täler und mulden" beginnen- nur eine Anregung. Wie gesagt, dein Text wirkt auch so.

Liebe Grüße

Sabine

 monalisa meinte dazu am 05.03.18:
Guten Morgen Sabine,
ja, vielleicht hast du Recht mit dem ersten Vers. Ich habe diese Zeilen zwischen den Eckpfeilern ZURÜCK - VORAUS - und EINHOLEN aufgespannt, aber vielleicht braucht es das tatsächlich nicht und es ist nur eine Wortspielerei. Andererseits, wenn ich Marjos Vorschlag und deinem Vorschlag folge und verkürze in 'gedanken wärmen sich ...', oder 'gedanken gleiten...' wird dann noch klar, dass sich die Gedanken nicht im gegenwärtigen Sommer suhlen, sondern in einen Sommer zurückkehren, der schon längst abgelaufen ist? Ob ich die beiden 'IN-Verse' ganz streichen soll, bin ich auch noch unschlüssig, ist gar nicht so leicht, sich davon zu trennen, vielleicht brauch ich da einfach noch ein bisschen mehr Distanz. Wenn ich dich richtig verstehe schwebt dir etwa ungefähr Folgendes vor:


gedanken gleiten in Täler und Mulden
dein apfelgesicht

du bist mir weit voraus
und holst mich immer iweder ein

--------

Das erscheint mir jetzt schon ein ziemlich radikaler Verjüngungsschnitt, nicht?

-----------------
gedanken laufen zurück (wäre das etwas weniger allergen?)
. . .
----------------

gedanken wärmen sich
an den hängen des (letzten) sommers
gleiten in täler und mulden
dein apfelgesicht

du bist mir weit voraus
und holst mich immer wieder ein

----------------

???

Du siehst, ich habe eine Menge Überlegungs- und Übungsstoff, dankeschön für deine Anregungen.

Liebe Grüße
mona

 Isaban antwortete darauf am 05.03.18:
Hm, lass doch mal die Gedanken weg, der Leser schafft den Sprung schon.
z.B.:

die hänge des letzten sommers
täler und mulden
dein apfelgesicht

du bist mir weit voraus
und holst mich immer wieder ein


Liebe Grüße

Sabine

 monalisa schrieb daraufhin am 06.03.18:
Ja, Sabine, ich muss zugeben, das hat was :). Gestern Abend hab ich hier noch kurz reingelesen und war überrascht, wie wenig es fürs Leseverständnis braucht. So gibt es der LeserIn mehr Freiraum ... Spontan war ich sehr angetan, heute denke ich wieder, dass mir im ersten Teil doch ein Verb fehlt, ich weiß nicht? Das scheint auch ein wenig von meiner jeweiligen Stimmung abzuhängen. Ich stell mal deine verschlankte Version oben dazu und überlass es den LeserInnen , sich selbst ein Bild zu machen .:)

Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße
mon
Marjanna (68)
(03.03.18)
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 monalisa äußerte darauf am 05.03.18:
Vielen Dank für deine Anregung, liebe Marjo, ich bin, wie du oben sehen kannst, in der Probierphase ;) und noch recht unschlüssig.

Liebe Grüße
mona

____________
P.S. Entschuldige, hab aus Versehen aus Marjo Majo gemacht, tut mir Leid! Nun ist's korrigiert :)

Antwort geändert am 05.03.2018 um 07:32 Uhr

 EkkehartMittelberg (03.03.18)
Wenn einen schöne Gedanken (Verse2-6) immer wieder einholen, muss man nicht loslassen. Man darf sich liebevoll erinnern.
Liebe Grüße
Ekki

 monalisa ergänzte dazu am 05.03.18:
Lieber Ekki,
wie weise von dir!
Gedanken kommen und gehen lassen!
Sie krampfhaft festzuhalten scheint mir genauso 'ungesund', wie sie um jeden Preis ausklammer zu wollen, was meinst du?

Vielen Dank für deinen klugen Kommentar.
Liebe Grüße
mona

 minze (25.09.20)
wie weich lässt du einen hier in die bilder gleiten, sehr harmonisch, sehr stimmig das gefühl, was sich durch die naturbilder transportiert..und weiter sich im körperlichen spiegelt..und schön ist die ansprache am ende, ein innehalten, überraschen, eine wendung in der gefühligkeit des gesamten gedichtes. sehr gelungen, sehr gerne gelesen.

 monalisa meinte dazu am 27.09.20:
Vielen Dank Minze, dein Lob freut mich sehr, da lacht das Apfelgesicht und zeigt seine Grübchen 😊!
Liebe Grüße
mona
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