Waldmeisterstück

Gedicht zum Thema Entwicklung(en)

von  Isaban

Im tiefen Wald, gleich zwischen meinen Ohren,
dort, wo der Leichnam deines Namens haust,
streunt neuerdings ein Rudel Karnivoren,
vor dem es mir, bei Licht betrachtet, graust.

Im Lehnstuhl schaukelt mein einst starker Wille,
ist längst Rentier im Waldruh-Altenheim.
Nur ab und zu, bei übergroßer Stille,
lacht er kurz auf und speit ein wenig Schleim

ins Nirgendwo, vermeidet Mund und Augen,
stiert in die Grube, die ich damals grub.
Ich sammle Knöchelchen, die mir noch taugen
und bastle Torax aus dem Selbstbetrug.

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Kommentare zu diesem Text


 jennyfalk78 (04.03.18)
Puh, ich empfehle David Sedaris- Schöner wird´s nicht.
Herzlichst die Jenny

 Isaban meinte dazu am 04.03.18:
Besten Dank.
LG Sabine

 Reliwette (04.03.18)
Tja, Silbenfee, so kann es kommen, Gott sei es gedankt, dass es nur ein lyrisches Ich ist, das keinerlei Bezug zur (persönlichen) Biografie.herstellt Schön verdichtet - wie immer! Deine Leser dürften mittlerweile eine hohe Erwartungshaltung einnehmen. Was kann ich jemandem raten, der sich in Deinem Text wiederfindet? Ich rate: weg ist weg - mit kurzem "e". Dann rate ich noch Weg ist Weg-mit langem "e". Silberhelle Grüße vom Mondmann - nee - Meermann in den beginnenden Frühling!

Kommentar geändert am 04.03.2018 um 13:03 Uhr

 Isaban antwortete darauf am 04.03.18:
E ist doch eigentlich ein schöner Buchstabe, ne?

Hallo Meermann,

herzlichen Dank für deine liebe Rückmeldung.
Drück mal die Daumen, dass er jetzt bald kommt!

Draußen-scheint-die-Sonne-Grüße

Sabine
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