Maulwürfe oder Tomaten

Satire zum Thema Natur

von  loslosch

Talpae ... oculos possidetis (Kirchenvater Hieronymus, 347 bis 420; Epistulae). Ihr ... habt die Augen eines Maulwurfs.

Immerhin wussten schon die Alten, dass der Maulwurf dringend des Augenarztes bedurft hätte. Heute hält man sich nicht bei diesen verborgenen Nagern mit ihren Taliban-Gängen auf und blafft frohen Mutes in die Runde: "Du hast Tomaten auf den Augen." Der vom heiligen Hieronymus Geprägte gibt seelenruhig zurück: "Komm, du mit deinen Maulwurfsaugen."

Maulwurfsaugen bleiben, Tomaten lassen sich entfernen.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(07.03.18)
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 loslosch meinte dazu am 07.03.18:
bei allem vorbehalt gegen dialektik, hier liegt hegel richtig. erbsen zählen reicht nicht, man benötigt ein theoretisches konstrukt.

hatte nicht unser unscheinbarer augustus (gestern und vorgestern) auch ein solches?

Antwort geändert am 07.03.2018 um 11:53 Uhr

 TrekanBelluvitsh (07.03.18)
Oder nach Newtonart: Lieber ein Apfel auf dem Kopf, als Tomaten auf den Maulwurfsaugen.

 loslosch antwortete darauf am 07.03.18:
beides hoch riskant. ich weiß nicht, was mir lieber wäre.

 TrekanBelluvitsh schrieb daraufhin am 07.03.18:
Such dir einen Baum mit kleinen Äpfeln aus. Ob das dann etwas mit der Größe der Einfälle zu tun hat, vermag ich jedoch nicht zu sagen.

 niemand (08.03.18)
Ihr ... habt die Augen eines Maulwurfs.
Obiges könnte man doch durchaus auch als eine Art Kompliment
verstehen. Bekanntlich sind Maulwürfe doch blind, dennoch finden sie sich mit sicherem Instinkt in ihren Gängen zurecht.
Daher muss es noch etwas mehr geben, als das pure Sehen
per Auge. Etwas wie ein geistiges Auge, welches einen führt, ohne dass man etwas real betrachtet. LG Irene

 loslosch äußerte darauf am 08.03.18:
kugeln wäre jetzt clever ..

die tierchen haben sicher einen ausgezeichneten tastsinn. ob der geruchssinn gut ist? ich habe als 12-jähriger maulwürfe mit fallen erlegt. dafür gabs pro stück 20 pfennig bei der gemeindeverwaltung!

 niemand ergänzte dazu am 08.03.18:
Ui, soll damit die Annahme bestätigt werden, dass sich die ganze
Brutalität des Menschen schon in der Kindheit bemerkbar macht?
Na, ja auf jeden Fall stimmt das Klischee vom "lieben, unschuldigen Kleinen" wohl dann doch nicht ...
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