Trümmertourist

Text

von  Oskar

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Grade erfahren, dass ein Freund meiner Freundin seine Freundin betrogen hat, also fremdfickte, welch abartiges Wort. Erstens fickt man immer fremd, auch wenn man sich zehntausend Jahre kennt, zweitens klingt es wie Juristenhölle. Nun, es schmerzt ein wenig, werden normative Absprachen gebrochen. Aber was schmerzt? Die Interpretation des Ereignisses. Das Ich im Satz: Ich wurde verletzt. Schmerzen tut da nichts. Es ist bloß eine Riesenbewegung, die in Gang gesetzt wird. Eine Bewegung, die das Überschaubare weniger überschaubar macht. Die Zukunft. Eine Zukunft, in der man sich bis in alle Ewigkeit kuschelnd auf der Couch wähnte. Hier und da ein Tempel. Sex, Disco, Swingerclub. Betrogen werden. Nur ein kitschiger Ausdruck für das Eis, das dem Kind im Sommer auf den Boden fällt. Nur für Erwachsene. So, jetzt das Tampon wieder reinstecken.

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Kommentare zu diesem Text

matwildast (37)
(17.03.18)
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 Oskar meinte dazu am 17.03.18:
Wahrscheinlich aus dem gleichen Grund, warum es nur einen Prosatext von mir gibt, der ein Ende hat.

Disco? Nein, sagt man nicht mehr so.
matwildast (37) antwortete darauf am 17.03.18:
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 Oskar schrieb daraufhin am 17.03.18:
Bin ich nicht. Wie kommst du drauf?
matwildast (37) äußerte darauf am 17.03.18:
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 Oskar ergänzte dazu am 17.03.18:
Bin nur zickig, wenn ich das Eis erst gar nicht bekomme.

Vielleicht kommt die Mitte ja noch.
matwildast (37) meinte dazu am 17.03.18:
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matwildast (37) meinte dazu am 17.03.18:
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 Oskar meinte dazu am 17.03.18:
Heilsame Märchen.

 Augustus (17.03.18)
Der Fremdfick ist schließlich eine innere Rebellion gegen untragbare Zustände, ausgelöst duch eine Spontainität, die den Wunsch trägt, die beste Zeit des vergangenen Lebens wieder aufblühen zu lassen. Es werden im neuen Sexsubjekt im Grunde aus der ex ante Sicht die besten Gefühlshöhen des alten Sexsubjekts unbewusst hinein projiziert. Letzlich ist's aber eine Art Rebellion.

Ave

Kommentar geändert am 17.03.2018 um 13:40 Uhr

 Oskar meinte dazu am 17.03.18:
Ja, wenn das Eis in der Pubertät steckt.

 Dieter_Rotmund (18.03.18)
" Juristenhöhle"? Verstehe ich nicht. Auch wenn's ein Vertipper wäre, " Juristenhölle" passt auch nicht.

 Oskar meinte dazu am 19.03.18:
Der Fremdfick. Klingt wie eine Sentenz aus dem BGB.

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 19.03.18:
Das ist doch kein Juristendeutsch! Das wäre vielleicht "außerehelicher Beischlaf" oder "partnerfremder Geschlechtsverkehr".

 Oskar meinte dazu am 19.03.18:
Das steht auch nicht ist wie, sondern klingt wie, in Richtung: fremde bewegliche Sache.

Antwort geändert am 19.03.2018 um 17:19 Uhr

 Dieter_Rotmund meinte dazu am 19.03.18:
Ja, okay, aber wie auch immer, es bleibt aber eine Schwachstelle des Textes.

 Livia (21.03.18)
Betrug und Verrat schmerzen doch immer. Wäre es Juristendeutsch würde es sicher härter bestraft werden. Wortbrüchigkeit scheint im Politischen wichtiger zu sein als Privat. Fragezeichen.
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