Im März um sieben

Gedicht zum Thema Betrachtung

von  Isaban

Der Atem friert. Das rote Ding im Osten
scheint vor dem Haus den Ausblick einzurosten.
Der Wald sieht aus, wie grob gespitzter Stein.
Ins Himmelrot zieht schwarzer Vogelflug
bizarres Keilgeschehen ein.
Der Blick gerinnt, wird Film und Innenlauschen,
bei dem die Tage, Kopf und Bilder rauschen,
als wären Zeit und Raum nur Selbstbetrug
und Schnee die Zunge, die am Gestern leckt.
Was mich belauert, hält sich nicht versteckt,
schweigt einfach still und schaut zu mir herein:
Das Wesen scheint ein Fensterbild zu sein.

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Kommentare zu diesem Text

Aron Manfeld (48)
(19.03.18)
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 Isaban meinte dazu am 19.03.18:
Hallo Aron,
stell dir vor, ich bin stolz auf dich!

Das ist doch endlich mal ein Kommentar, der sich wirklich und wahrhaftig auf den Text bezieht.
Klar, es ist eine Kritik, das Gedicht gefällt dir nicht, du hältst es für veraltet/altmodisch und kannst insgesamt mit dem Text nichts anfangen, aber auch das ist eine Rückmeldung, die für mich als Autor interessant ist, wenn ich mir auch vielleicht etwas anderes erhofft hätte.

Gründerzeitsachen sind übrigens bei Kennern der Materie recht gefragt. ;)

Vielen Dank für deine Rückmeldung. Schade dass dich der Text nicht anspricht.

Liebe Grüße

Sabine
Aron Manfeld (48) antwortete darauf am 19.03.18:
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9miles (53) schrieb daraufhin am 19.03.18:
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Aron Manfeld (48) äußerte darauf am 19.03.18:
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9miles (53) ergänzte dazu am 19.03.18:
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Aron Manfeld (48) meinte dazu am 19.03.18:
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9miles (53) meinte dazu am 19.03.18:
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 Isaban meinte dazu am 19.03.18:
@ 9miles: Merci.

@ Aron: Ach Trolli,

deine Lyrik geht auf jeden Fall ein paar Zentimeter weiter, leider meist Richtung A - ach lassen wir das. Das Schlimme ist, dass du aus lauter Langeweile oder Frust oder einfach damit du nicht vergessen wirst immer wieder so tief in die Sch - äh Schüssel greifst.

Ob Ende 19. Jahrhundert oder heute, es gab und gibt zu jeder Zeit viel Schrott. Nicht alles, was irgendwie modern aussieht oder sich modisch in Fäkalien wälzt ist gut. Vielleicht - wie auch die Sache mit den Analfissuren - Aufmerksamkeit erregend, aber wirklich gut?

Gut ist, was zeitlos und unabhängig von Form und Sprachgebrauch zu berühren und zu fesseln weiß.

Ob und welche Texte dies vermögen, ist sowohl vom Text als auch von der Erwartungshaltung, dem Wissensstand, Erfahrungswelt und Hintergrund sowie auch vom Geschmack des einzelnen Leser abhängig, ist also sehr subjektiv.

Wenn ein Großteil meiner Texte nicht zu dir durchdringen kann, dann ist das wohl einfach so. Wenn du diesen hier trotz der Bebilderung als altmodisch empfindest, werde ich dir dieses Empfinden nicht absprechen, sondern zur Kenntnis nehmen, dass das rote Ding im Osten, der rostige Ausblick und das bizarre Keilgeschehen im Himmelsrot etc. anscheinend nicht innovativ genug sind.

Wer weiß, vielleicht baue ich im nächsten Text ja ein oder zwei Hängetitten, Geschlechtskrankheiten oder eine blutige, eierzerquetschende Kastration ein, um deine Sperre zu überwinden. Oder auch nicht. :P
9miles (53) meinte dazu am 19.03.18:
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ues (34) meinte dazu am 19.03.18:
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 Isaban meinte dazu am 19.03.18:
A.Rschritzenschweißelegie für Aron

Hängetitten, Ulcus molle, Syphilis, balls cut
sind Vokabeln, die ein Dichter einzubringen hat,
will er Neue Lyrik schreiben. Wer’s nicht tut? Schachmatt!
Afterdunst, Analfissuren, Dingeling aalglatt
schlüpfern ruchlos buch- und stäblich wild auf meinem Blatt.
Blumiges und Rilke-Reime schrieb ich, doch anstatt
Blümelein servier ich jetzt Fäkaliensalat.

Mein Poetenenddarm zwackt gemein.
Schmierfink dieser Art wollt ich nie sein.

Antwort geändert am 19.03.2018 um 21:55 Uhr
ues (34) meinte dazu am 20.03.18:
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 Isaban meinte dazu am 20.03.18:
Tz, da will man mal jemandem eine Freude machen und und seine Sperre überwinden und dann sowas! ;)
ues (34) meinte dazu am 20.03.18:
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 Isaban meinte dazu am 22.03.18:
Ups, an der Stelle wollte ich nun wahrlich nicht rütteln.
Ich geh dann mal die Hände in Unschuld waschen.
ues (34) meinte dazu am 22.03.18:
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 eiskimo (19.03.18)
Bilder rauschen - das trifft es meines Erachtens. Sprachlich toll konstruiert, aber an mir rauscht es ein bisschen vorbei...Ich brauche Handfestes
lG
eiskimo

 Isaban meinte dazu am 19.03.18:
In diesem Text? Was zum Beispiel?

LG Sabine

 eiskimo meinte dazu am 19.03.18:
Zeit, Raum, Innenlauschen, das Gestern, Keilgeschehen.... da ist viel, was mir diffus erscheint....

 Isaban meinte dazu am 19.03.18:
...wenn du morgens um sieben aus dem Fenster schaust und erst den Blick und dann die Gedanken schweifen lässt?

 Morphea (20.03.18)
es ist wie als würden Phantasie, Metaphern und Wirklichkeit vermischt und auf eine Ebene -das Fenster- projiziert...der Blick hindurch öffnet eine 3Dimensionalität -als würde man mittendrinnen stehen. Schöne Bilder, ein wenig archaisch aber dennoch vertraut und alles andere als altmodisch, vielmehr eher zeitlos, märchenähnlich-real...eben isabanisch ;)

 Isaban meinte dazu am 20.03.18:
Danke, Frau Morphi!
Bilder- und Gedankentreiben.

Ich freu mich sehr, dass dir der Text gefällt.

Liebe Grüße

Sabine

 Mullenlulle (23.03.18)
Liebe Sabine,

die Empfehlung bekommst Du von mir für die letzten fünf Verse, die ich ganz einfach großartig finde.

"und Schnee die Zunge, die am Gestern leckt"! Starkes Bild! Das ganze Gedicht ist voll davon, aber dort sitzt es, meines Erachtens, ganz besonders gut!

"das Wesen scheint ein Fensterbild zu sein" - das ist einer dieser Verse, über den ich - einfach aus Spaß an der Freude - stundenlang nachdenken könnte. Sehr gelungen!

In meinen Augen eine kräftige und durchdringende Momentaufnahme!

Mit bestem Gruß
Mull.

P. S.: Gäbe es für die Kommentarsektion eine Empfehlungsmöglichkeit, hätte ich die Diskussion ebenfalls empfohlen. ^^

 Isaban meinte dazu am 23.03.18:
Herzlichen Dank, lieber Robert.
Es freut mich ungemein, dass dir die Bilder gefallen.
Und ja, auch mir war diese Diskussion ein Vergnügen.

(Hoffentlich)Tauende Thüringer Grüße

Sabine
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