Vergessene Tränen

Text zum Thema Drogen/ Alkohol

von  Xenia

Es ist nach Mitternacht und ich ziehe allein durch irgendeine unbedeutende Stadt, deren Namen ich immer wieder vergesse. Ich hab Lust, mich zu schlagen. Wahllos pöbele ich Leute an, deren Namen ich nicht kenne, die mir nichts getan haben, deren Gesicht ich nach allzu kurzer Zeit schon wieder vergessen habe.
Ich schmecke Blut in meinem Mund. Gewalt schmeckt metallisch.

Es ist nach Mitternacht und ich ziehe allein durch irgendeine unbedeutende Stadt, deren Namen ich immer wieder vergesse. ich hab Lust, irgendeinen namenlosen Wichser aufzugabeln und zu ficken. Wahllos spreche ich Typen an, deren Namen ich mir nicht merken will, die mich anwidern, deren Gesicht ich nach allzu kurzer Zeit schon wieder vergessen habe.
Ich schmecke Schweiß in meinem Mund. Vergessen schmeckt nach ungewaschenen Körpern.

Es ist nach Mitternacht und ich ziehe allein durch irgendeine unbedeutende Stadt, deren Namen ich immer wieder vergesse. Ich hab Lust, mich zu betäuben. Wahllos trinke ich Flaschen leer, deren Inhalt ich nicht kenne, nehme alles, was man mir anbietet, ohne nachzufragen, bis ich vergesse, was mich eigentlich so schmerzte.

Ich schmecke nichts mehr. Ich sehe schwarzes Taumeln.
Zu still.

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Kommentare zu diesem Text


 AlmÖhi (13.04.18)
Ein brillantes, beeindruckendes Comeback an diesem Freitag dem 13.! Die Eindrücke der abgeworfenen Textbomben sind so echt und so prägnant herausgearbeitet, daß man kaum etwas kommentieren kann oder braucht.
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