Nach der Kirschblüte (Elegie II)

Elegie zum Thema Liebe, vergangene

von  Tatzen

Die ewig gleichen Blütenblätter falln gelangweilt
Und fläzen sich auf die Betonumbettung,
Die unbegrünt sich wohl Gedanken macht, ob sie
Die Last, die täglich auf sie fällt, erträgt.
Sie könnt‘ mit etwas Hilfe sich davon befreien,
den Kirschbaumflaum zur Seite kehren lassen,
in tiefen Furchen, Zwischenräumen, Moosbewuchs
den weißen Ballast ungesehn entsorgen.
Auch wir betupfen diesen leiderprobten Bordstein –
Dein Nacken, deine Hüften: Handversteck;
Und in die Augenwinkel schleicht sich dieses Grau
Das ungewollt auch uns herunterzieht
Zu sich, uns Altbekannte tiefen Augs zu grüßen
Mit uns die Kehrmaschine zu erwarten.

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Kommentare zu diesem Text


 Perry (14.04.18)
Hallo Tatzen,
da stecken einige Wortperlen drin, die mir gut gefallen haben:
Fläzen: Lümmeln etc.
Handversteck: Tasche
Ich habe deinen Abgesang auf den Bordstein sehr gern gelesen.
LG
Manfred
PS: Bei uns blüht noch nichts und wenn, träumen wir nur von einer Kehrmaschine. :)

 Tatzen meinte dazu am 14.04.18:
Vielen Dank1 Wobei das Wort "Wortperle" sicherlich auch eine solche ist
LG Daniel
Marjanna (68)
(14.04.18)
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 Tatzen antwortete darauf am 14.04.18:
Das könnte man meinen. Wer weiß, was alles noch so zwischen den Blütenblättern steckt. Vielleicht kann sie die auch nicht mehr sehen, weil ihre Stimmung eine andere geworden ist

Liebe Grüße

Daniel

 GastIltis (14.04.18)
Hallo Daniel, ich hoffe, da kommt noch etwas? LG von Gil.

 Tatzen schrieb daraufhin am 14.04.18:
Die Kehrmaschine vielleicht? Man weiß es nicht... Ein offenes Ende hat doch einige elementare Vorteile. Vielleicht haben der Bordstein und das Paar ja auch Glück und sie brauchen den Besen später gar nicht mehr
Viele Grüße
Daniel

 GastIltis äußerte darauf am 23.04.18:
Ich zäume mal das Pferd von hinten auf,
indem die ungewollten tief herunter schon
gezogenen uns scheinbar doch nur Unbekannten,
denen der Schalk noch nicht im Nacken schwebt,
und die, falls sie Gedanken noch verschwenden,
ob ach, des Grau, das aus den Augenwinkeln sich,
nicht schleicht, nein mehr zurückzieht in des Seh-
zentrum geruhsame von Furchen, Falten und Neuronen
verdeckt gehaltnen Zwischenräumen, Zonen,
um sich Prozessen mehr zu widmen, wie den
Borden, Pflanzen, Lasten, Blättern, sowie
sie verbindenden Zusammenhängen, Strängen,
und kurzen Seiten, langen Weilen, Ewigkeiten,
Tupfen, Sorgen, Proben, ach, machs gut bis morgen.
LG von Gil.
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