Die Villa

Text zum Thema Denken und Fühlen

von  Viriditas

Hell erleuchtet lag die Villa am Ende der langen, gekiesten Auffahrt, die unter seinen Schritten knirschte. Schemenhaft waren die Schatten von Personen hinter den großen Flügelfenstertüren zu erkennen. Die Terrasse, die in den parkähnlichen Garten führte, war von hier nicht zu sehen. Vereinzelt waren Geräusche zu vernehmen. Hier war das lauteste Geräusch das, das seine Schritte auf dem Kies verursachten. Er konzentrierte sich auf dieses Knirschen.
Langsamen, gleichmäßigen Schrittes ging er auf die Villa zu, nahm die Bewegungen hinter den Fenstern wahr. Es war schon dunkel und so zeigte sich die Szenerie wie ein Silhouettenschnitt vor seinen Augen. Er wusste, dass das nicht das war, was man „seine Welt“ nannte, und das war ihm im besten Sinne gleichgültig. Seine Welt war da, wo er sich gerade befand. Das war es, was er gelernt hatte. Er wusste, wo er herkam und wohin er ging. Und dass seine Heimat letztlich nur in ihm selbst lag.

Er fühlte sich, seinen Körper, seine Schritte, atmete langsam und tief die kühle Abendluft ein. Wenn Gedanken in ihm waren, gingen sie irgendwohin, zogen unbemerkt von seiner Wahrnehmung durch ihn hindurch, an ihm vorbei. Was in ihm auftauchte ohne sein Zutun, waren Bilder eines gerade vergangenen Festes. Einzelne Bilder blitzten in ihm auf, kamen aus seinem Inneren, aus seiner Erinnerung. Er nahm sie wahr und ließ sie ziehen.

Am Ende der Auffahrt angekommen, richtete sich sein Blick auf den Eingang. Aus seiner Jackentasche zog er einen Umschlag, in dem sich seine Einladung befand. Ohne eine Spur von Unsicherheit, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, reichte er dem Mann am Eingang den Umschlag. Ohne diesen näher anzuschauen, sah jener Mann ihn an, lächelte und begrüßte ihn, um ihm dann die Tür zu öffnen. Mit einem Nicken betrat er die Villa.

Auf einem Fest dieser Art war er bisher noch nie gewesen, und er hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich mit Vorstellungen darüber zu befassen. Er durchquerte die kleine Eingangshalle in Richtung Salon, aus dem Stimmen und Musik drangen. Sein Blick erfasste den Raum und die Menschen in ihm. Nach einer kurzen Weile löste sich eine Frau aus einer kleinen Gruppe, die ihm freudig zuwinkte und auf ihn zukam. Für einen kurzen Augenblick wirkte sie wie ein kleiner, zarter, bunter Vogel, der auf ihn zuflog.

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Kommentare zu diesem Text


 Dieter_Rotmund (18.04.18)
Sehr gedrechselt-gedehnt "um den heissen Brei", wie man so schön sagt, herumgeredet. Der Text (viele umständliche Schachtelsätze) findet beizeiten kein Zentrum und macht nicht neugierig.Wird erst ganz zum Schluss spannend. Lohnt es sich, bis dahin duchzuhalten? Nein, im Grunde müssen die ersten drei Abstätze auf drei Sätze eingedampft werden, unbedingt.
Handwerklich jedoch halbwegs ordentlich!

 Viriditas meinte dazu am 20.04.18:
Danke für deine Meinung. Es war mal ein Anfang für etwas, was nie weiter ging.

 Dieter_Rotmund antwortete darauf am 19.12.19:
Inzwischen bin ich etwas altersmilde geworden und finde den Text etwas besser, als am, 18.3.2018. Das offene Ende gefällt mir gut, das muss keine Geschichte sein, die weitergeht.
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