Selbstmedikation

Gedicht zum Thema Angst

von  Isaban

Schwester Dorit ist gegangen,
Schwester Dorit schläft nicht nur;
sie hat lange da gehangen,
an der Bademantelschnur.

Schwester Dorit war so hilfreich,
so ein sanftes, gutes Ding,
bis sie dann, oh, welch Geniestreich,
dort am Deckenbalken hing.

Schwester Dorit pflegte Kranke,
dann bekam sie den Befund
und sie wusste um die blanke
Not und Pein und heilte sich
profund.

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Kommentare zu diesem Text

Graeculus (69)
(04.05.18)
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 Isaban meinte dazu am 04.05.18:
Das freut mich, Graeculus!
Herzlichen Dank für deine Rückmeldung.

Liebe Grüße

Sabine

 TassoTuwas (04.05.18)
War es wirklich Angst?
Schwester Dorit, als Frau vom Fach, wusste was auf sie zukam.
Hut ab!
Liebe Grüße
TT

 Isaban antwortete darauf am 04.05.18:
Davon gehe ich auch mal aus.
Vielen Dank, Tasso.

Liebe Grüße

Sabine

 Morphea (04.05.18)
Dorit war schlau! Manchmal ist es die beste Alternative wenn eine Unheilbarkeit diagnostiziert wurde, jeder hat das Recht am eigenen Leben. Zwei befreundete Ärtze -die eine unheilbare Diagnose bekamen-wählten auch den Suizid, verständlich, wenn man täglich mit dem Elend des jahrelangen Dahinvegetierens konfrontiert wird..

 Isaban schrieb daraufhin am 04.05.18:
Ob sie mutig oder feige war, ist hier die Frage.
Ich weiß, dass ich bei bestimmten Diagnosen auch die Abkürzung nehmen würde.

Hab vielen Dank für deine Rückmeldung, Dolphilein.

Lieben Gruß

Sabine
Echo (34)
(04.05.18)
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Marjanna (68) äußerte darauf am 04.05.18:
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Echo (34) ergänzte dazu am 04.05.18:
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 Isaban meinte dazu am 04.05.18:
Hallo ihr beiden!

Oha, reimgeschuldet also? Welcher Reim denn, der auf "angen" in S1 oder der auf "ing" in S2?

Und da dachte ich wirklich und wahrhaftig, ich sei ganz besonders schlau, wenn ich für meinen Text die Statistik zurate ziehe:

  Statistik zu Selbstmord/Suizid, siehe rechts, im Kästchen "Alter, Sterbeort, Methode".

Darunter die
 Statistik über den Anteil an erhängten Frauen.

Was man auch macht, man macht es falsch.
Entschuldigt also, dass Schwester Dorit statistikgemäß zur profanen häuslichen Bademantelschnur griff. Beim nächsten Mal lasse ich sie sich entweder auf dem Schwarzmarkt eine Knarre besorgen, mit Venenkompressionsstrumpfmaske eine Apotheke ausrauben (Verzeiht, wenn sie zu anständig ist, um ihren eigenen Arbeitgeber zu bestehlen, sie ist eben ein altmodisches Ding), sich zur Feierabendstoßzeit auf die Schienen schmeißen oder möglichst melodramatisch und reimdiffizil einen Dolch ins Herz rammen, versprochen.

Beste Grüße

Sabine
Echo (34) meinte dazu am 04.05.18:
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ues (34) meinte dazu am 04.05.18:
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Echo (34) meinte dazu am 04.05.18:
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ues (34) meinte dazu am 04.05.18:
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 Isaban meinte dazu am 04.05.18:
... noch töter durch Köter

Eigentlich entstand der Text, weil ich mich mit Dolphi über Wahl-sterbeszenarien austauschte. Dabei wurde ich neugierig und schaute in den Statistiken nach, welche Todesarten im Normalfall gewählt werden. Erstaunlicherweise scheinen nicht so viele Frauen, wie ich eigentlich dachte, Wert auf eine schöne Leiche zu legen; wie oben verlinkt zu sehen ist, hängen die meisten sich still und leise daheim auf.

Als ich dann noch das statistische Alter sah, in dem sich die meisten Frauen umbringen (58,3 Jahre, ich habe also noch knapp drei Jährchen), ward Schwester Dorit geboren. That's the story.

Antwort geändert am 04.05.2018 um 16:37 Uhr
ues (34) meinte dazu am 04.05.18:
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 Isaban meinte dazu am 04.05.18:
Ja, mach mal. Oder Gerippe durch Kippe (Suizid für die Geduldigen unter uns). :D
Tilda (50)
(04.05.18)
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 Isaban meinte dazu am 04.05.18:
Merci!

Jepp, Zug ist zu matschig, Klippe nicht vor der Haustür, Föhn in der Wanne klappt nicht, die blöden kleinen Sicherungen verhindern ein ordentliches Britzeln, Knarre schwer zu bekommen, wenn man keine schwarzen Schafe in der Verwandtschaft hat, den eigenen Arbeitgeber (Giftschrank im Krankenhaus) bestehlen - nee, das passt einfach nicht zu einer wirklich anständigen Frau und Chlorreiniger - ähbäh!

Ich hatte drüber nachgedacht, was man denn wohl normalerweise im Haus hat, um einen stillen Abgang zu inszenieren. Wäscheleine (Plastik)kam mir zu hart und eventuell sogar borstig (Sisal) vor. Paketschnur zu dünn, Geschenkband zu makaber, Vorhangschnüre hat man heute ja nicht mehr, Hosengürtel sind zu kurz, Kravatten trägt Dorit nicht - da kam mir so eine kuschelige, lange Frottee- oder Velourbademantelschnur gerade recht, das klingt wenigstens irgendwie entfernt gemütlich. Und klar, Bademäntel haben auch ihre Patienten - ob unserer Dorit der Gedanke gekommen ist?

 Owald (04.05.18)
Ich hadere mit dem Ende (haha) - speziell aber auch bei Deinem Text.
Natürlich erwartet man den Reim "gesund" am Ende, und natürlich muß da was anderes kommen - aber "profund"? Der Reim "-fund" auf "-fund" ist nicht unbedingt elegant, und der Begriff "profund" selbst sagt nicht genug aus, um den schwachen Reim zu rechtfertigen. Obendrein paßt es sprachlich nicht wirklich zum Ton des Textes - ich bin ratlos. Entweder verstehe ich die Pointe nicht, oder ... nuja, ich weiß auch nicht.

Liebe Grüße!

 Isaban meinte dazu am 06.05.18:
Hallo du!
Schön, dich mal wieder zu lesen.
Zum "profund": Es sollte fast wie "gesund" klingen, sollte bizarr in Hinsicht auf den "Befund" wirken und sollte ein bisschen das sein, was man von einer resoluten, berufserfahrenen Krankenschwester (profunde Kenntnisse) erwartet. Das bissl Fremdwort und mit einem Begriff die Wörtchen "umfassend", "tiefgehend" und "gründlich" zu umschreiben kam mir wie die perfekte Lösung vor, ist zwar kein medizinischer Jargon, wirkt aber doch irgendwie "wissenschaftlich" - hm - ich find's immer noch gut, werde aber mit etwas Abstand noch mal in Ruhe drüber nachdenken.


Danke für deine Rückmeldung,
Liebe Grüße (natürlich auch an deine Liebste!)

Sabine
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