Vandalismus

Text zum Thema Alltag

von  Xenia

Dieser Text ist Teil der Serie  Städte
Gestern hab ich in den Straßen einer Stadt meinen eigenen kleinen, gewaltlosen Krieg geführt. Ich hab Aufkleber überklebt. Aufkleber gibt es in vielen Variationen, an vielen Orten. Diese ganz besonderen hingen vor allem an Straßenlaternen und waren patriotischer Art. Manche gingen auch weiter. Was ich dagegen tun kann ist nicht viel, Dummheit kann man nicht verbieten. Auch durch Prügel werden Leute nicht menschlicher. Ich kann sie aber durch was meiner Meinung nach Schöneres ersetzen.  Zum Beispiel durch meine selbstgeschriebenen Gedichte. 

Jedenfalls, ich war gerade in meiner Arbeit versunken, da hupte es. Ein Mann, am Steuer eines Wagens, BMW. Der dachte wohl, ich verschandele sein schönes Viertel. Wie er wohl reagiert hätte, wenn er gesehen hätte, was vor meiner Aktion da klebte? Schade, dass ich ihn nicht fragen konnte. Er war zu schnell weg. Vorher hat er mir aber noch den Vogel gezeigt. Vielleicht hat er Recht.

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Kommentare zu diesem Text


 niemand (20.05.18)
Ich sehe hier nur eine Meinung mit einer anderen konkurrieren.
Egal wer diese scheinbar "patriotischen" Aufkleber in besagter
Stadt platzierte, es war seine Meinung und wer sagt mir,
dass die Gedichte, welche drüber geklebt wurden, denn wirklich so besser waren? Nun, ja, die Stelle "meiner Meinung nach Schöneres" relativiert, ist aber auch nichts als eine Meinung.
Mir klingt das Ganze so ein wenig nach :
"Ich, der bessere Mensch" und riecht mir zu viel nach persönlicher
Eitelkeit. Schon alleine die Bezeichnung: "Mein kleiner,
gewaltloser Krieg" ... Ich denke, dass ein Besser-Machen auf dieser Welt ein wenig mehr verlangt als ein Überkleben mit Eigenem.
Revier markieren bringt auch nicht allzu viel.
LG niemand

Kommentar geändert am 20.05.2018 um 14:41 Uhr

 Xenia meinte dazu am 20.05.18:
"Vielleicht hat er Recht."
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