Geschmacklos

Beschreibung zum Thema Essen/ Ernährung

von  eiskimo

Nie haben mir Erdbeeren und Tomaten wässriger, Auberginen langweiliger, Aprikosen fader  geschmeckt als in diesem Jahr, da die Regale des Discounters voller, die Preise noch  niedriger und die Glanzpapier-Werbung  verheißungspraller  denn je sind.  Kurzum: Alles wird dargeboten,  mit hemmungslosem Aufwand, aber nichts schmeckt.

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Kommentare zu diesem Text

Echo (34)
(30.05.18)
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 eiskimo meinte dazu am 30.05.18:
Das sehe ich genau anders herum: Im Alter lernte - ich zumindest - endlich zu unterscheiden zwischen Inhalt und Verpackung, auf schön gezüchteter Form und Geschmack..... Stichwort "alte Sorten" bei Äpfeln z.B., die gar nicht in den Verkauf kommen, weil sie nicht der EU-Norm gehorchen....
Echo (34) antwortete darauf am 30.05.18:
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Marjanna (68) schrieb daraufhin am 30.05.18:
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 eiskimo äußerte darauf am 30.05.18:
Meine Versuche, leckere Tomaten zu kaufen - egal, ob beim Discounter oder Bio-Bauern - sind alle gescheitert. Ich vermute, dass zu Gunsten von Aussehen und Lagerfähigkeit der "Geschmack" weggezüchtet wurde.
Aus dem Gewächshaus kommen die Sachen wohl alle inzwischen.

 Isaban ergänzte dazu am 30.05.18:
Tomaten kann man auch im Blumentopf auf der Fensterbank, in Blumenkästen auf dem Balkon und natürlich im eigenen Garten züchten - und alle selbstgezogenen - besonders, wenn es einen sonnigen Sommer gab - schmecken köstlich. Zumindest dem Gärtner.

Was wir meist vergessen ist, dass es eigentlich nur ein kurzer Zeitraum von wenigen Wochen im Jahr ist, in dem uns die Natur diese roten Köstlichkeiten zur Verfügung stellt. Alles außerhalb der Saison ist künstlich herbeigezogen, kann also gar nicht mehr so schmecken, wie sonnengereifte Tomaten aus dem eigenen Garten. Und selbst die schmecken nur wirklich toll, wenn auch das Wetter perfekt mitgespielt hat, es also ausreichend Regen und sehr viel Sonne gab.

Da wir Menschlein uns auf all diese Umstände nicht verlassen können und wollen, greifen wir zur Treibhausfrucht oder zu Feldfrüchten, die schon einen langen Weg aus fremden Landen hinter sich haben, bis sie zu uns gelangen. Da bleibt der Geschmack dann halt auf der Strecke.

Wären für uns, wie früher, Tomaten nur saisonal greifbar und gäbe es nicht überall solch eine Überfülle an Angebot, so dass aus Besonderem ein Grabbeltisch wird, würden unsere Geschmacksknospen ganz anders angeregt.

Wenn man über Wochen hinweg nur einen einzigen Baum, und an diesem Baum nur einen einzigen Apfel sieht, dann erscheint einem dieser Apfel als das Köstlichste und Kostbarste und der Gedanke an den Duft der reifen Frucht und die Vorfreude auf den ersten Bissen lassen uns das Wasser im Munde zusammen laufen.

Betrachtet man die Berge, die Überfülle der perfekt geformten Äpfel im Discounter, schmeckt schon in Gedanken jeder Apfel ein bisschen angegrabbelt und irgendwie nicht „wie früher".
Graeculus (69)
(30.05.18)
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