eblie

Gedicht

von  Diablesse

Als erstes
musste das Schwa
dran glauben

Verschluckt
haben wir uns daran
als wärs ein Pharyngal
und gelächelt
als wäre alles
völlig in Ordnung
noch vollständig

/intakt/

Das restliche Wort
wurde gelutscht
und poliert mit
dreckigen Zungen und
wunden Alveolaren

Bis wir schließlich
auch den
stimmhaften Plosiv
zwischen unseren
aufgebissenen Lippen
nicht mehr 
hevorpressen konnten

Was übrig blieb
war nicht mehr
unsere Sprache
unseren Mündern
irgendwie fremd
doch wir wollten
uns an das Neue gewöhnen
und wählten eine
graphematische Lösung

Was wir fanden war
in Schriftform besiegelt
drei Lettern lang
die ausbuchstabierte
Wahrheit


Anmerkung von Diablesse:

[roh.]

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Kommentare zu diesem Text


 Rothenfels (18.06.18)
Geil. Was für Linguisten. Aber geil.

 Diablesse meinte dazu am 18.06.18:
Yeah. Es hat geklappt, dich damit zumindest kurz aus dem Off zu locken(; Ich danke dir fürs Geilfinden.

 Rothenfels antwortete darauf am 19.06.18:
Glück gehabt. Ich lese derzeit nur sehr sporadisch rein. Das hier war ein Volltreffer. ;) "Roh" finde ich etwas zu hart. Man kann sicherlich an einigen Enden noch feilen, aber der Kern ist ein kleiner Diamant. ;)

 Diablesse schrieb daraufhin am 20.06.18:
Ich finde die Idee immer noch gut, nur bin ich von der Umsetzung auch nicht so begeistert. Würdest du mir die Ehre erweisen, und mit mir gemeinsam feilen? Gern auch via PN.

 Rothenfels äußerte darauf am 21.06.18:
Gern. Aber aktuell habe ich zu viel noch auf dem Tisch. Ab nächster Woche schau ich mal rein. :)
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